Grau sind die Wolken,gebrochen das Licht,ich such´ eine Perle im Sand.Die Nacht bricht herein,das Dunkel verwischt,verdecket Perle und Band.Wohl tausend Perlenliegen umherbeim Mondlicht, im Tau.Ich such meine Perle,doch find ich sie nicht,denn der Tag und dieWolken sind grau.Mein Freund bleibt der Wind,der weht durch mein Haar,obwohl er Sand trägt zu Hauf.Er zieht mit den Wolken,verwischt jede Spur –meine Perle verlorich im Lauf.
Es rauscht in mirwie Wellen und Meer.Wann wird der Sturm sich legen?Ich selbst binStaub und Korn,der Wind trägt´s fort.Ich wandle durch den hellen Tag;mein eigner Schattendeckt mich zuund über mir ertöntein dumpfer Klangund alle Fragen werden laut:Warum?Warum?
Es rauscht das Meerin gleichen Intervallen,es atmet ein,es atmet aus,und Winde streichen über Dünen,rauschen gespenstisch um Giebel und Haus.Die Glocke töntvom nahen Dorf;ihr Schall schwillt an,ihr Schall verebbt -und ist mit Wind und Meeresrauschenvereint zum nächtlichen Gebet.Die weiß getünchten Mauern bergender Wärme Raumund Sicherheit.Der Wind rauscht um Haus und Giebel,ist mit dem Meerdie Einsamkeit.
Ich suche das Meer,die Brandung,die Wellen.Sie spiegeln widerwas mich bewegt.Aufgewühltsind sie,wild,aufbrausend.in sich zusammenbrechendund im Sandesich hilflos verlierend.-Der Windkühlt die Schläfenund das Herzist wie der Pulsschlag des Meeres,das in gleichen Intervallenanklopftan´s Land,das keinen Einlaß gewährt.
ich habe Dich gesucht.Du warst nicht hier.Ich sah der Menschen viel,doch keiner sprach von Dir.Ich hörte die Wellen rauschen.Ich sah ihre weiße Gischt,am Tage die goldene Sonne,des nachts des Mondes Licht.Ich hörte mein Herze klopfen,wie Welle klopft an den Strand.Ich wanderte mit den Wolken,der Wind nahm mich bei der Hand.Ich flog über Land und Meere.Ich suchte den Weg zu Dir.Fand keine Spur mehr im Sandeund dennoch warst Du bei mir.
Eine goldene Muschel suchte ich am Strand,ich wußte genau, daß ich sie nicht fand.Meerjungfrauen und Nixen,die Märchen sind alle.Ich fand statt der Muschelenttäuscht eine Qualle.
Wolkentage Sturm peitscht die Wellen.Unvergleichliches Schauspielmit der weißen Gischt.Himmel und Wasser,ewiger Nachdenkprozessder Schöpfungstage.Dann tritt Stille ein,im Duft der Heckenrosenruht der Drossel Lied. Der Sturm vergangen,und Harmonie des Abendsprägt die Versöhnung.Nur ein Streifen Meer.Kaum ein Plätschern der Wellen,Wolken und Himmel.
Baum ohne Ast,Ast ohne Blatt,toter Stamm.Mensch ohne Geist,Mensch ohne Seele,ein Wrack.Alles Hauchim großen All.Strömet dochein wenig Saft?Jedes und jederist zu irgend etwasnütze.
Hast Du den alten Strandkorbmann gekannt?Er saß bei Sonne, Regen, Wind und Sandvor seiner Strandkorbhütte ganz allein,im Regen, Wind und goldnen Sonnenschein.Nun ist er droben, irgendwo im Wind,schaut auf uns nieder, wo wir Kinder sind.Zählt seine Körbe, die im Sande stehn.Nachts wird er selber durch die Reihen gehn.Das Meer, die Wellen, das war sein Gesicht.Die tiefen Furchen, wie der Welle Gischt.O alter Strandkorbmann, nun hast du Ruh,schaust aus der Ferne unserem Treiben zu.Hast wohl im Leben manchen Sturm gesehn.Sahst viele Kinder im Vorübergehn.Hast nachgedacht über des Lebens Sinn. –Doch Wind und Meer sie rauschen weiterhin.
Wenn die Sonne untergeht,dort wo Erd und Himmel sich vereinen,wenn die letzten goldenen StrahlenWolkenbilder sanft umgeben,geht die Welt zur nächt´gen Ruh.All des Meeres stille Wellennur noch plätschernd sich verlierenin dem Sand,der weit und breitnun verlassen und allein –und die Möwen suchen kreischendnoch zur Nachtdie letzte Nahrung,bis der Sonne Schein erlischtund der Mond mit seinem Lichtschließt des Tages Fülle ein.Als die Sonne unterging,wo Erd und Himmel sich vereinen,hüllte alles sich in Schweigenim Gebet zur dunklen Nacht.