Ihm hab ich mich ergeben,Zu sterben und zu leben,Sobald er mir gebeut;Es sei heut´ oder morgen,Dafür laß ich ihn sorgen,Er weiß allein die rechte Zeit.
Ein getreues Herze wissenHat des höchsten Schatzes Preis.Der ist selig zu begrüßen,Der ein treues Herze weiß.Mir ist wohl bei höchstem SchmerzeDenn ich weiß ein treues Herze.Läuft das Glücke gleich zu ZeitenAnders, als man will und meint,Ein getreues Herz hilft streitenWider alles, was ist feind.Mir ist wohl bei höchstem SchmerzeDenn ich weiß ein treues Herze.Gunst, die kehrt sich nach dem GlückeGeld und Reichtum, das zerstäubt,Schönheit läßt uns bald zurücke,Ein getreues Herze bleibt.Mir ist wohl bei höchstem SchmerzeDenn ich weiß ein treues Herze.Nichts ist Süßers als zwei Treue,Wenn sie eines worden sein.Dies ist´s, das ich mich erfreue,Und sie gibt ihr Ja auch drein.Mir ist wohl bei höchstem SchmerzeDenn ich weiß ein treues Herze.
In allen meinen Tatenlaß ich den Höchsten raten,der alles kann und hat,er muß zu allen Dingen,soll´s anders wohl gelingen,selbst geben Rat und Tat.
Nirgends hin als auf den Mund:Da sinkt´s in des Herzens Grund;Nicht zu frei, nicht zu gezwungen,Nicht mit gar zu fauler Zungen.Nicht zuwenig, nicht zuviel:Beides wird sonst Kinderspiel;Nicht zu laut und nicht zu leise:Bei dem Maß ist rechte Weise.Nicht zu nahe, nicht zu weit:Dies macht Kummer, jenes Leid;Nicht zu trocken, nicht zu feuchte,Wie Adonis Venus reichte.Nicht zu harte, nicht zu weich,Bald zugleich, bald nicht zugleich,Nicht zu langsam, nicht zu schnelle,Nicht ohn Unterschied der Stelle.Halb gebissen, halb gehaucht,halb die Lippen eingetaucht,Nicht ohn Unterschied der Zeiten,Mehr alleine denn bei Leuten.Küsse nun ein jedermann,Wie er weiß, will, soll und kann!Ich nur und die Liebste wissen,Wie wir uns recht sollen küssen.