Ein bißchen mehr Friedeund weniger Streit,ein bißchen mehr Güteund weniger Neid,ein bißchen mehr Liebeund weniger Haß,ein bißchen mehr Wahrheit,das wär doch schon was.Statt soviel Hastein bißchen mehr Ruh’.Statt immer nur ichein bißchen mehr Du!Statt Angst und Hemmungenein bißchen mehr Mutund Kraft zum Handeln,das wäre gut.Kein Trübsinn und Dunkel,mehr Freude und Licht.Kein quälend Verlangen,ein froher Verzichtund viel mehr Blumenso lange es geht,nicht erst auf Gräbern,da blühn sie zu spät!
Wos d´Liab oll´s is(Obersteirisch)D´ Liab is a Rauba,Möcht in Herzerle sein;Und won ma nit aufmocht,So brichts oan holt ein.D´Liab is a Vögerl,In Mai fliagts daher;Thuas songa, schau, späta,Do kimts neamamehr.Und ´s Vögerl is hoamisch,Mei Herz is sei Haus;Hiazt, won ih ah aufmoch,Fliagts neamamehr aus.A hellklingends GlöcklIn Herzn is d´Liab;Gib ocht, daß ´s koan Sprung kriagt,Sist keits nocha trüab!D´Liab is a Wasserl,Rint unta die Bruck,Und mei Herz is a Schifferl,Kimt neamamehr zruck.D´Liab is a Flamerl,S´entzündt sich so gern,Und wons d´ damit spielst,Konst an Obrandla wern.D´Liab is a Bleamerl, Recht guat muaßt es pflegn;Schau, d´Liab braucht a Busserl,Wia ´s Bleamerl an Regn.
Es ist als Mensch deine heilige Pflicht,den Tieren, die dir ihr Dasein weihn,ein gütiger, milder Schutzherr zu sein.Das Tier hat ein fühlendes Herz wie du,das Tier hat Freude und Schmerz wie du,das Tier hat ein Recht zu leben wie du.Nicht viel sind dir, Mensch, der Tage gegeben,doch kürzer noch ist des Tieres Leben.Und muß es dein armer Sklave schon sein,in dunkler Nacht wie im Sonnenschein,und opfert es dir seine Kraft und Ruh,und wendet dir all seine Neigung zu,oder flieht es dich angstvoll, weil es ihm scheint,du seiest sein allergrößter Feind,o, sei sein Schutzherr! Es kann nicht klagenden Schmerz, kann dir seinen Dank nicht sagen,o, sieh sein flehendes Auge an,es blickt eine verwunschene Seele dich an!
Unser Herz ist eine Harfe,Eine Harfe mit zwei Saiten;In der einen jauchzt die FreudeUnd der Schmerz weint in der zweiten.Und des Schicksals Finger spielenKundig drauf die ewigen Klänge,Heute frohe Hochzeitslieder,Morgen dumpfe Grabgesänge.
Was ich aus Trotz verbracht,wuchs voll Prachtüber Nachtund ward verregnet.Was ich aus Liebe gesät,keimte spät,reifte spätund ward gesegnet.
Därf ih ´s Dirndl liabn?(Obersteirisch)Ih bin jüngst verwichenHin zan Pforra gschlichn:»Därf ih s´ Dirndl liabn?«»Untasteh dih nit, bei meina Seel,Wonstas Dirndl liabst, so kimst in d´ Höll!«Bin ih vull ValongaZu da Muata gonga:»Därf ih ´s Dirndl liabn?«»O mei liaba Schotz, es is no zfrua,Noch funfzehn Jahrln erst, mei liaba Bua!«War in großn Nötn,Hon ih ´n Votan betn:»Därf ih s´ Dirndl liabn?«»Duners Schlangl!« schreit er in sein Zurn,»Willst mein Steckn kostn, konst es thuan!«Wos is onzufonga?Bin zan Herrgott gonga:»Därf ih s´ Dirndl liabn?«»Ei jo freili,« sogt er und hot glocht,»Wegn an Büaberl hon ih ´s Dirndl gmocht!«
Der Herrgott liabt d´ Welt;Hots mit Rosan umwunden.Da Teufel denkt: Hallo!Hots Pulver erfunden.Der Herrgott liabt d´ Welt;Hots gut Weinl erkorn.Und da Teufel mochts noch,Is a Schnapsl draus worn.Der Herrgott liabt d´ Welt;hat die Priaster erschoffen.Da Teufel, sein Feind,der geht her und mocht Pfoffen.Der Herrgott liabt d´ Welt;hat d´ schön Dirndln aufbrocht.Und da Teufel, der Teufelhat olti Weiber draus g´macht.Da Herrgott sogt jo,und da Teufel sogt noa,und dron kennt ma´s holt leichtaus ananda de Zwoa.
Was die Erde mir geliehen,Fordert sie schon jetzt zurück.Naht sich, mir vom Leib zu ziehenSanft entwindend Stück für Stück.Um so mehr, als ich gelitten,Um so schöner ward die Welt.Seltsam, daß, was ich erstritten,Sachte aus der Hand mir fällt.Um so leichter, als ich werde,Um so schwerer trag´ ich mich.Kannst du mich, du feuchte Erde,Nicht entbehren? Frag ich dich."Nein ich kann dich nicht entbehren,Muß aus dir ein´ andern bauen,Muß mit dir ein´ andern nähren,Soll sich auch die Welt anschauen.Doch getröste dich in Ruh´.Auch der andre, der bist du."