Den einen faßt das Leben lind,
Mag hoch die Flut auch schwellen,
Es tragen, wie ein Liebeskind,
Geduldig ihn die Wellen.

Den andern will der Wogen Spiel
Entrücken seinen Wegen,
Und bis zum Tod, nach seinem Ziel
Schwimmt er dem Strom entgegen.

Ein dritter bleibt am Ufer steh´n, –
Des Lebens Glück und Leiden,
Er darf sie nur von ferne seh´n
Und sehnt sich wohl nach beiden!

O Tag um Tag vorbei ihm schwebt,
Heut klarer, morgen trüber,
Er hat das Leben nicht gelebt,
Es ging an ihm vorüber!

Wilhelmine Gräfin von Wickenburg-Almasy
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