Ich komme vom Christkindelsmarkt, überall Haufen zerlumpter, frierender Kinder, die mit aufgerissenen Augen und traurigen Gesichtern vor den Herrlichkeiten aus Wasser und Mehl, Dreck und Goldpapier standen. Der Gedanke, daß für die meisten Menschen auch die armseligsten Genüsse und Freuden unerreichbare Kostbarkeiten sind, macht mich sehr bitter.
In der Liebe sprechen Hände und Augen meist lauter als der Mund.
Große Zeit ist es immer nur, wenn´s beinah schief geht, wenn man jeden Augenblick fürchten muß: Jetzt ist alles vorbei.
Den Augenblick, sowie sie anfangen, euch gleich zu sein, werden sie eure Herren sein.
Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt.
Das Auge hält sich nämlich überall für den Mittelpunkt der Sphäre alles ringsum Sichtbaren.
Jeder Zustand, ja jeder Augenblick ist von unendlichem Wert, denn er ist der Repräsentant einer ganzen Ewigkeit.
Ist es möglich, daß ich nichts sei, wo es mich doch in manchen Augenblicken bedünkt, daß ich "alles" sei? Bin ich alles? Bin ich nichts?
Das könnte in Abwandlung der bekannten Goethe-Worte so ausgedrückt werden: / Wär nicht das Auge sonnenhaft, / Die Sonne könnt´ es nie erblicken; / Wär´ nicht im Stoff des Geistes Kraft, / Wie könnte Stoff den Geist verrücken.
Ein Auge, das sich nie der Lust des Sehns entbricht: Wird endlich gar verblendt und sieht sich selbsten nicht.
Worte sind das schlechteste Mittel, Schönheiten, die das Auge genossen hat, lebhaft wieder erstehen zu lassen.