Mit jedem Druck der FederDrück ich Dich an mein Herz,Bald tragen mich flüchtige RäderWieder zu Lust und Scherz.Ich öffne leise die Türe,Und weil es so dunkel ist,Dir Leib und Schenkel berühreOb Du dieselbe bist.
Hier sitz ichUnd denke deinGanz allein,Gern möcht ichGestöret sein!Gott sieht mir an den Augen ab,Was mir fehltWas mich quältUnd mildert es mit seiner GabAuszuhauchen, auszusprechenHeißt dem Pfeil die Spitze brechen.Ach ich kann mich nicht ergebenUnd vergeben kann ich nichts,Ach ich sah den Mond wohl schwebenIn dem lieben Auge Licht.Als ich dir in´s Aug gesehen,Sah ich meine liebe,ferne Feindin stehen,Die mich nicht leiden kann,Die ich nicht lassen kann.
Auf dieser Welt hab ich keine Freud,Ich hab einen Schatz und der ist weit,Er ist so weit, er ist nicht hier,Ach wenn ich bei mein Schätzgen wär! Ich kann nicht sitzen und kann nicht stehn,Ich muß zu meinem Schätzgen gehn;Zu meinem Schatz, da muß ich gehn,Und sollt ich vor dem Fenster stehn. Wer ist denn draußen, wer klopfet an?Der mich so leis aufwecken kann;Es ist der Herzallerliebster dein,Steh auf, steh auf und laß mich rein! Ich steh nicht auf, laß dich nicht rein,Bis meine Eltern zu Bette seyn;Wenn meine Eltern zu Bette seyn,So steh ich auf und laß dich rein. Was soll ich hier nun länger stehn,Ich seh die Morgenröth aufgehn;Die Morgenröth, zwey helle Stern,Bey meinem Schatz, da wär ich gern. Da stand sie auf und ließ ihn ein,Sie heißt ihn auch willkommen seyn;Sie reicht ihm die schneeweiße Hand,Da fängt sie auch zu weinen an. Wein nicht, wein nicht mein Engelein!Aufs Jahr sollst du mein eigen seyn;Mein eigen sollst du werden gewiß,Sonst keine es auf Erden ist. Ich zieh in Krieg auf grüne Haid,Grüne Haid die liegt von hier so weit,Allwo die schönen Trompeten blasen;Da ist mein Haus von grünem Rasen. Ein Bildchen laß ich mahlen mir,Auf meinem Herzen trag ichs hier;Darauf sollst du gemahlet seyn,Daß ich niemals vergesse dein.
Was hilft mir alles Denken, Was hilft mir alles Sprechen, Was hilft mir alles Tun! Mein Liebchen will mich kränken Und will das Herz mir brechen, Ich darf nicht bei ihr ruhn.
Herz zum Herzen ist nicht weitUnter lichten Sternen,Und das Aug, von Tau geweihtBlickt zu lieben Fernen.Unterm Hufschlag klingt die Welt,Und die Himmel schweigen,Zwischen beiden mir geselltWill der Mond sich zeigen.Zeigt sich heut in roter GlutAn dem Erdenrande,Gleich als ob mit heißem BlutEr auf Erden lande.Doch nun flieht er scheu empor,Glänzt in reinem Lichte,Und ich scheue mich auch vorSeinem Angesichte.
Ich ging spazieren in ein FeldOhne Sünde;Mich umzusehen in der Welt,Wie es stünde.Es war an einem Sonntag gut,nach dem Essen;Mein Leid, das mich so quälen thut,Zu vergessen.Mit Gedanken thät ich zanken,Thät ich zanken.Sehr tief gedacht ich hin und her,Wo ich auswollt;Mir selbst wußt nicht zu rathen mehr,Was ich thun sollt.Allein zu bleiben mich verdroß,Mit der Weile;Zum Heurathen die Lust war groß,In der Eile.Wollt schier wagen, ja zu sagen,Ja zu sagen.Und sieh, ein Jüngling trat herfür,Wohlbekleidet;Er grüßt mich freundlich in Gebühr,Mich begleitet.An Händen trug er güldne Ring,Die ihn zierten;Auch noch mehr andre köstlich DingIhn berührten.An dem allen hätt Gefallen,Hätt Gefallen.Bei neben ward ich auch gewahr,Daß der JünglingEin schweres Joch trug immerdar,Das ihm anhing.An Füßen hätt er Ketten stark.Stahl und Eisen;Das schmerzt ihn bis auf Bein und Mark,Konnt aufreißen.Ottern, Schlangen auch dran hangen,Auch dran hangen.Da ich nun ward mit ihm bekannt,Ich ihn fragte;Jüngling wer bist? Wie wirst genannt?Er mir sagte:Ich bin der Ehstand dieser Welt,Also heiß ich;So mancher, tapfre kühne HeldUm mich reißt sich.Zum Heurathen thu ich laden,Thu ich laden.Dann ich ihn erst recht schaute an,Mit Verwundern;Gedacht: Sollt denn ich freyer MannGleich jezunderBeladen mich mit solchem Joch,Und verbinden?Ich wills wohl lassen bleiben noch,Kanns nicht finden;Will mich drinnen bas besinnen,Bas besinnen.
Mir ist zu licht zum Schlafen,Der Tag bricht in die Nacht,Die Seele ruht im Hafen,Ich bin so froh erwacht.Ich hauchte meine SeeleIm ersten Kusse aus,Was ist´s, daß ich mich quäleOb sie auch fand ein Haus.Sie hat es wohl gefundenAuf ihren Lippen schön,O welche sel´ge Stunden,Wie ist mir so geschehn!Was soll ich nun noch sehen?Ach, alles ist in ihr.Was fühlen, was erflehen?Es ward ja alles mir.Ich habe was zu sinnen,Ich hab´, was mich beglückt:In allen meinen SinnenBin ich von ihr entzückt.
Ich liebte sie,Verschlossen war sie, stille;Und ihrer Schönheit FülleVersiegte nie.Der Blume gleich,Glaubt ich die Welt verstecket,Wo nie ein Ton erwecket,Ihr Herz wie reich.Du liebe Zeit,Da fängt sie an zu sprechen,Will mir das Herze brechen,Ach, wie sie schreit;Ich fühl mich arm,Nun sie sich reicher fühlet,Wie ist mein Herz erkühlet,Was einst so warm.
Es geht die Welt in Sprüngen,Und wer den Takt nicht hält,Auf seine Nase fällt,Mag er curios sich stellen,Was hilfts in solchen Fällen,Zum Zusehn fehlt die Zeit,Die Welt ist gar zu weit,Es geht die Welt in Sprüngen.