Läufer oder Reiter?Staub ist nur zu sehn!Nein doch: Einer reitetMutig und allein.Freund, mein ferner Freund du,Ach, gedenke mein.
Flüstern, atemscheues Lauschen,Nachtigallenschlag,Silberglanz, des Bächleins Rauschenträumerisch im Hag. Licht der Nacht und nächtlich Dunkel,Schatten ringsumher,schöner Augen Glutgefunkel –Herz was willst du mehr? Aus den Wolken blühen Rosen,und es glüht im Hag –Wollusttränen, süßes Kosen –und der Tag! der Tag!
Bild, schön ohnegleichen,Lieb mir und verwandt:Ebene, du weiße,Vollmond überm Land, Licht der hohen Himmel,Schnee – ein Funkeln, zart,Und der fernen SchlittenEinsam stille Fahrt.
Wenn auf abendlichen AuenTau das Gras tränkt, striegelt dieWitwe mit den schwarzenBrauenIhren Zopf, den Hals wäscht sie.Starren Augs, den Blick erhoben,Sie zum dunklen himmel sieht,Und ein langer Drache drobenFunkengrelle Kreise zieht.Nah und näher kommt er, gleitetUnd auf dessen Strohdach breitetEr sich wie ein Feuer aus.Und sie mit den dunklen BrauenSchließt das Fenster rasch; von dortAus der hellen Stube hört manKüsse und so manches Wort.
Noch ist´s dem Frühling nicht gelungen, Dem duftenden, sich uns zu nahn,Schnee füllt die Schluchten, Niederungen,Noch rasselt in den DämmerungenDas Fuhrwerk auf gefrorner Bahn. Rot perlt auf hohen Lindenzweigen.Kaum wärmt der Mittagssonne Hauch.Ein erstes Gelb die Birken zeigen,Jedoch die Nachtigallen schweigenNoch im Johannisbeerenstrauch. Vom Neugeborenwerden kündenDie Kraniche, die weiterziehen,Und ihrem Flug folgt, bis sie schwinden,Die Schöne in den Steppengründen,Der bläulich rot die Wangen glühn.
Zerstör den Frieden nicht!Nur deine Liebe brachte mich hervor,Lieb doch kein Truggesicht!Kleinmüt´ger Träumer, der du bangst und stöhnstIn Seelenqual, glaube mir;Je näher du dem luftigen Traum dich wähnst,Je ferner bin ich dir.So schreit am See ein Jüngling auf, betörtVon Lunas Silberlicht;Er stürtzt hinab – von seiner Hand zerstört,Erlosch ihr Angesicht.Kind, schenke Träume kein Gehör hinfort,Trockne die Tränen dir!Hoch droben schwimmt und leuchtet Luna, dortIst auch ihr Reich, nicht hier.
Böses Lied! In meiner Seele dringend,Hat dein Atem schmerzlich sie durchglüht.Bis zur Morgenröte in mir schwingend,Quälte, schmerzte einzig mich dies Lied.An der Klänge Qual sich zu verlieren –Süßer wars, als ein Traum gewährt;Eng ward mir die Brust, den Tod zu spürenHabe ich mit jedem Ton begehrt. Mit der Morgenröte schwand die Glut der Töne,Wurde still die Seele bis zum Grund.Sichtbar in der hellen SeelentiefeBlieb dein Lächeln, blieb allein dein Mund.
SieWie dein Strahl, so leicht, so rein,Kann kein Hauch, kein Seufzer sein.Doch er weckt mich nicht: Ich mußHarrn auf heißer Tage Kuß,Auf den Zarn im Krönungskranz;Nur für ihn birgt MorgenglanzDuft und Schönheit, unerkannt,Unterm Tau aus Diamant.ErFrüh stieg übern Berg ich auf,Um zu sehen: So blühst du auf,Schau die ganze Nacht auf dich.Und du schweigst und duldest mich,Doch entgegen meinem LichtBlühn die Purpurlippen nicht.
Stiegst du erneut zur Erde nieder.Der Morgen leuchtet purpur wider,Und hundertfältig schenkst du wieder,Was uns der karge Herbst geraubt.Du siegtest, flöhst mit raschem Flügel,Geheimnis raunt die Gottheit sacht,Es grünt der frische Gräberhügel,Von ihrem Sieg jauchzend ungezügeltEine besinnungslose Macht.