Ein gutes Wort ist wie ein Samenkorn;es schweigt und schläftund wacht erst aufund wird zu Sinn erst und zu Sein,säst du´s in deine Erde einund schaffst du dir´s zu eigenem Leben!
Weil dir ein goldener Traum zerronnen,was hast du drum für herbe Qual?!Es ist doch nicht das erstemal,daß dich enttäuscht, was du begonnen!Den Kopf hoch! Auf! Wozu verzagenkleingläubig gleich und hoffnungslos?!Dein Mut schien doch so riesengroß,das Letzte selber kühn zu wagen!Versuch´s nur weiter! Ohne Bangen!Und senke schweigend nicht das Haupt!Wer will und an sein Können glaubt,wird immer an sein Ziel gelangen.
Sprich noch nicht vom Frühling, es ist zu früh!So lockend die Sonne vom Himmel blitzt,so lockend alles gänzt und glitzt…Sprich noch nicht vom Frühling, es ist zu früh!Es werden Tage wieder kommen,bevor erblüht, wovon du träumst,da alles wie vorher trostlos wehim Regen sich begräbt und Schnee,Tage voll Traurigkeit, Tage voll Müh…sprich noch nicht vom Frühling, es ist zu früh!Und doch und dennoch: Mit jubelndem Liedegrüße dies frohe befreiende Blauüber all dem farblosen Grau,freu dich der flimmernden Mittagsstunden,sonne das Herz dir zu keimender Kraft,daß es dem müde machenden Winterund seiner Enttäuschung sich wieder entrafft!Nur warte, nur wart noch! Es wird sich erfüllen,es wird sich erfüllen, was du ersehnst:Glutig auflodern wird es am Himmel,über die Berge her wird es wehnund wie donnernde Osterglockenwird es durch die Lande gehn…Nur warte, nur wart noch und hab Geduld!So schön und so köstlich dies blitzende Blaumit seinem süßen stillen Locken,es kommen Tage noch und Wochen,farblos grau,da alles wie vorher trostlos wehin Regen sich begräbt und Schnee,Tage voll Traurigkeit, Tage voll Müh…sprich noch nicht vom Frühling, es ist zu früh!
Ich will in die Sonne sehn, wenn ich sterbe,wie sie in brennenden Wolken verloht…ich will mit der Sonne gehn, wenn ich sterbe,in sommerflammendem Abendrot.Die Fenster auf! dort drüben ist meineHeimat und nicht in eurer Nacht und Not!Ich will in die Sonne sehn, wenn ich sterbe,und sinken gleich ihr in strahlendem Tod.
Februarschneetut nicht mehr weh,denn der März ist in der Näh!aber im März hüte das Herz,daß es zu früh nicht knospen will!warte, warte und sei still!Und wär der sonnigste Sonnenschein,und wär es noch so grün auf Erden,warte, warte und sei still :es muß erst April gewesen sein,bevor es Mai kann werden!
So geht ein Sonntag still zu Ende,auf den du lange dich gefreut…ein müder Bettler steht am Weg,am heimatlosen,und spielt ein Leierkastenlied…ein leises Abendrot verweint am Himmel…und aus den Gärten her, sommermüd,kommt´s wie einst ein Duftvon heimlich welkenden Rosen.
Man schreit und lärmt und ereifert sich,man findet es dumm und lächerlichund gegen allen Anstand und Brauch,man ruft die Polizei zu Hilfe,und diese kommt und verbietet es auchund sperrt die Straßen und rasselt mit Kettenund tut, soviel sie irgend kann,die bedrohte Bürgerruhe zu retten.Und ein paar Jahre später, gib acht,ist alles, worob man den Lärm gemacht,wofür man ereifert sich und erregt,wogegen man Himmel und Hölle bewegt …kein Mensch weiß, wie es eigentlich kam:so selbstverständlich, so alltäglich,so eingefügt in den ganzen Laufund mit Sitte und Anstand so wohl verträglich,als wär man´s gewöhnt so von Jugend auf.
Ich möchte still am Wege stehnund möcht´ es Frühling werden sehn,ich könnt´ noch immer wie ein Kindbei jeder kleinen Knospe säumen!Und klänge in den kahlen Bäumenein Vogeltriller … ach, ich könnt´,mir einen langen Sommer träumenvoll Klang und Glanz und Sonnenscheinund glücklich sein!