Ich sprach zum Morgenrot: Was glänzest duMit deinem Rosenlicht?Ich sprach zur Jungfrau schön: Was kränzest duDein junges Angesicht?Morgenrot, du einst erbleichen mußt,Jungfrau schön, du einst auch sterben mußt;Drum schmücket euch nicht.Ich schmücke mich, so sprach das Morgenrot,Mit hellem Rosenlicht;Ob mir dereinst ein andres Schicksal droht,Das weiß und frag´ ich nicht.Der dem Mond, den Sternen gab den Schein,Auch gefärbt hat rot die Wangen mein,Drum traure ich nicht.Ich kränze mich, so sprach die Jungfrau schön,Weil noch mein Frühling blüht.Sollt´ ich darum in stetem Trauern gehn,Daß einst die Jugend flieht?Der beschirmt und hält der Vöglein Nest,Der die Blumen blühn und welken läßt,Dem traut mein Gemüt.
Ich weiß, an wen ich glaube,Ich weiß, was fest besteht,Wenn alles hier im StaubeWie Staub und Rauch verweht.Ich weiß, was ewig bleibet,Wo alles wankt und fällt,Wo Wahn die Weisen treibet,Und Trug die Klugen hält.