Ich denke dein,Wenn durch den HainDer NachtigallenAkkorde schallen!Wann denkst du mein?Ich denke deinIm DämmerscheinDer AbendhelleAm Schattenquelle!Wo denkst du mein?Ich denke deinMit süßer PeinMit bangem SehnenUnd heißen Tränen!Wie denkst du mein?O denke mein,Bis zum VereinAuf besserm Sterne!In jeder FerneDenk ich nur dein.
Wenn deine Göttermacht, o Liebe,Aus der Verbannung NebeltalZur Sternenwelt uns nicht erhübe,Wer trüge dann des Lebens Qual?Ins Reich der Unermeßlichkeiten,Bis wo die letzte Sphäre klingt,Folgst du dem Fluge des Geweihten,Wenn er dem Staube sich entschwingt!Und stürzt, umwogt von Feuerfluten,Der Erdball selbst ins Grab der Zeit,Entschwebst, ein Phönix, du den Gluten;Dein Nam ist Unvergänglichkeit.
Wenn sanft entzückt mein Auge sieht,Wie schön im Lenz der Erde blüht;Wie jedes Wesen angeschmiegtAn ihren Segensbrüsten liegt;Und wie sie jeden Säugling liebt,Ihm gern die milde Nahrung gibt,Und so in steter JugendkraftHervor bringt, nährt und Wachstum schafft;Dann fühl´ ich hohen BusendrangZu rühmen den mit Tat und Sang,Dess wundervoller AllmachtsrufDie weite Welt so schön erschuf.
Kommen und Scheiden,Suchen und Meiden,Fürchten und Sehnen,Zweifeln und Wähnen,Armut und Fülle,Verödung und PrachtWechseln auf ErdenWie Dämm´rung und Nacht.
Mädchen entsiegelten,Brüder! die Flaschen;Auf! die geflügeltenFreuden zu erhaschen,Locken und Becher von Rosen umglüht,Auf! eh die moosigenHügel uns winken,Wonne von rosigenLippen zu trinken;Huldigung allem,was jugendlich blüht.
Bald vergehn des Lebens Herrlichkeiten,Bald entflieht das Traumbild eitler Macht,Bald versinkt im schnellen Lauf der Zeiten,Was die Erde trägt in öde Nacht.Lorbeern, die des Siegers Stirn umkränzen,Thaten, die in Erz und Marmor glänzen,Urnen, der Erinnerung geweiht,Und Gesänge der Unsterblichkeit!
Wenn schläfrig die LippenBeim Göttermahl nippen,Umtanzen wir FauenIm Walde den SchlauchNach altem Gebrauch,Mit Blonden und Braunen.Wir tauchen die SorgenVon gestern und morgenIn schäumende Becher,Baccantisch das HauptMit Eppich umlaubt,Dem Lorbeer der Zecher.Wir schlummern in GrottenUmkräuselt von ZottenSizilischer Vließe;Hochweislich und schönSagt Vater Silen:Entbehr und genieße!Wir wissen in Chören,Dir, Bacchus! zu Ehren,Arkadisch zu pfeifen.Das dringt ins Mark!Nur Pan ist so starkIn Trillern und Läufen.Die Fäunlinge sonnenBei ledigen TonnenSich krauend auf RasenUnd üben sich schon,Mit schnarchenden TonEin Stückchen zu blasen.Eu´r Wünschen entfliegeNie jenseits der Krüge,nach menschlicher Weise!O Schlauch, unsre Welt,Bist du nur geschwellt,Ist alles im Gleise!Die Ohren recken,Wo Nymphen im BeckenDer Quelle sich waschen,Und rüstig bergauf,Bergnieder im LaufDie Spröden zu haschen:Dasb ziemet in Wäldern,In Grotten und Feldern,Dem wähligen Volke,Bocksöhrig und leicht.Gelgenheit fleucht,Wie Wasser und Wolke!