O komm mit mir aus dem Gewühl der Menge, Aus Rauch und Qualm und tobendem Gedränge, Zum stillen Wald, Dort wo die Wipfel sanfte Grüße tauschen, Und aus der Zweige sanft bewegtem Rauschen Ein Liedchen schallt. Dort zu dem Quell, der durch die Felsen gleitet Und dann zum Teich die klaren Wasser breitet, Führ ich dich hin. In seinem Spiegel schau die stolzen Bäume Und weiße Wolken, die wie sanfte Träume Vorüberziehn. Dort laß uns lauschen auf der Quelle Tropfen Und auf der Spechte weit entferntes Klopfen, Mit uns allein. Dort wollen wir die laute Welt vergessen, An unsrem Herzschlag nur die Stunden messen Und glücklich sein!
In jedem Frühling blüht auch DirEin Blümchen, ist´s auch noch so klein,Von jeder Wonne glüht auch DirEin Schimmer in das Herz hinein.Nur mußt Du Dich zufrieden geben ...Erzwingen läßt sich keine Lust ...Was Dir von selbst nicht gibt das Leben,Bleibt ewig ferne Deiner Brust.
Der Erste schreibt es,Der Zweite vertreibt es,Der Dritte verschmäht es,Der Vierte ersteht es,Den Fünften entflammt es,Der Sechste verdammt es,Der Siebente schätzt es,Der Achte versetzt es,Der Neunte verpumpt es,Der Zehnte zerlumpt es,Der Elfte vergräbt es,Der Zwölfte verklebt esZu Tüten, denn im KrämerladenDa kommen sie schließlich Alle zu Schaden!
Was rauschet, was rieselt, was rinnet so schnell? Was blitzt in der Sonne? Was schimmert so hell? Und als ich so fragte, da murmelt der Bach: "Der Frühling, der Frühling, der Frühling ist wach!" Was knospet, was keimet, was duftet so lind? Was grünet so fröhlich? Was flüstert im Wind? Und als ich so fragte, da rauscht es im Hain: "Der Frühling, der Frühling, der Frühling zieht ein!" Was klingelt, was klaget, was flötet so klar? Was jauchzet, was jubelt so wunderbar? Und als ich so fragte, die Nachtigall schlug: "Der Frühling, der Frühling!" – da wußt´ ich genug!
War einst ein Infusorium - Es war das grösste um und um in seinem Wassertropfen. Es saß und dacht´: "Wer gleichet mir? Was bin ich für ein riesig Thier! Ich bin so groß! - So weit man sicht, Erschaut man meinesgleichen nicht!" Kam eine Maus an diesen Ortdie hatte Durst und trank sofortden ganzen Wassertropfen.Mit sammt den Infusorien allfünfhunderttausend auf ein Mal.Gar mancher Mensch ist solch ein Tor,wie dieser brave Infusor.
Noch nicht mit ihren FeuerglutenHat dich die Liebe angeweht;Noch wallte nicht in wilden FlutenDein Blut, das sanft die Pulse geht.Noch ist kein Hauch von dem genommen,Was ewig fehlt dem, der´s verlor:Doch wird auch dir die Stunde kommen,Da hell die Flamme schlägt empor!Dann sein es nimmer jene wilde,Die keine Schranke brausend kennt!Die schönre soll es sein, die milde,Die auf dem Herd des Hauses brennt!
Von Berg zum Thal das Waldhorn klang; Im blühenden Thal das Mägdlein sang: Von der Rose, der Rose im Thal! Der Jäger hörte des Mägdlein Sang; Seinem Waldhorn bei dem Lied verklang: Von der Rose, der Rose im Thal! Der Jäger dort oben lauschte so bang: Als leise das Lied im Thal verklang: Von der Rose, der Rose im Thal! Er zog gar stille die Berge entlang, Und immer im Ohre das Lied ihm klang: Von der Rose, der Rose im Thal!
Man denkt wohl hin und her.Manches könnt´ besser sein; –Dies zu leicht – das zu schwer –Groß oder klein.Manchmal zu still die Welt,manchmal zu toll –Nichts geht wie´s soll.Durst und kein Tropfen Wein –Käs´ und kein Brod –Zahnschmerz und Liebespein –Überdruß – Noth! Dieser wird wild darob,Strampelt und schreit –Wird wie ein Wüthrich grob –Schafft sich nur Leid.Jener, der winselt drum,Jammer und achtWeint viele Thränen drum,Seufzt Tag und Nacht.Und die Welt, wie sie will,Geht ihren Lauf –Hält sie kein Toben still –Weinen nicht auf.Was man nicht ändern kann,Wie es auch zwickt –Der ist am Besten dran,Der sich drein schickt!
Meinen Mantel umgeschlagenSchweif´ ich einsam durch die Straßen.Nebelgraues Regenwetter –Grau der Himmel – grau die Gassen.Nebelgraues Regenwetter –Doch an Blumenfenstern lauschenLächelnd rosig schöne Mädchen,Möchten nicht mit mir dort tauschen.Und sie lächeln, und sie sprechen:"Jener hat wohl einen Sparren,Der im Regen dort umherläuft –Seht den langen blassen Narren!" –Ei was kümmert mich der Regen!Der ist minder mir beschwerlich,Als das Blitzen eurer Augen –Dieses wird mir sehr gefährlich.Denn von eurer Augen GluthenBrennt mein Herz, das ohne Schutz ist,Während gegen RegenfluthenMir mein Regenmantel nutz ist.