Vertrau´ nicht fürder mehr,
Und liebst du noch so sehr;
Liebt Jeder sich allein,
Und lacht des Andern Pein;
Wer lebt in Leid und Schmerz,
Der findt kein treues Herz.

Vertrau´ nicht fürder mehr,
Denn Untreu kränket sehr!
Viel besser Einsamkeit,
Als falsche Freundlichkeit;
Kannst du mit Gott nur sein,
So bist du nicht allein.

Geh´ hin zum Anger grün,
Und sieh die Berge blühn,
Natur ist immer da
Mit Mutterliebe nah,
Komm´, trink´ an ihrer Brust
Vergessenheit und Lust!

Gesundheit, Kraft und Muth
Quillt aus der Lüfte Fluth,
Bei muntrer Vögel Sang
Wird´s Einem nimmer bang,
In Waldeseinsamkeit
Vergißt sich manches Leid!

Helmina von Chézy
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