Ich lese die Worte, die er mir schrieb:
"O du – wie du schön bist –
Dein Haar glänzt so golden,
Ich reich dir den Lorbeer und blühende Dolden,
Ich kränze dein Haupt mit brennenden Nelken,
Die mögen in deinen Blondlocken welken –
Mein Glück, meine Seele, wie hab´ ich dich lieb!

Die Tage vergehn – und die Stunden verrauschen,
Meine Seele muß immer der deinen lauschen.
Meine Augen hängen an deinem Gesicht –
O du – wie schön du bist – und liebst mich nicht?

Aufstöhnend leg ich das Briefblatt zurück –
Es wird so dunkel vor meinem Blick,
In Nacht und Nebel zerfließt mir dein Bild,
Nicht fragen, nicht fragen – ich schluchze wild,
So trostlos wein´ ich, so bitterlich,
Um deine Liebe, um dich – um mich!

Leon Vandersee
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