ein zierliches TalentchenSchrieb sie mit ihrem HändchenEin allerliebstes BüchleinIn perlengrauen Bändchen;Das lesen dann die Küchlein,Das liest dann auch die GluckeMit einem KaffeeschluckeIn allen Pensionen,Die Kanne zu zehn Bohnen;Denn für das junge BlutIst Hitze niemals gut.
Ein Schatten fällt auf deine Wange, Es ist die Wimper nur, die lange. Ein Seufzer sucht die Himmelslust, Von der noch warm die Traumesbrust. Du hast das Heimweh nach dem ewigen Leben Und fühlst dich mit uns noch im Himmel schweben, Und kommst bald wieder.
Seele meines Weibes, wie zartes Silber bist du,Zwei flinke Fittiche weißer MöwenDeine beiden Füße,Und dir im lieben Blut aufSteigt ein blauer Hauch,Und sind die Dinge darinAlle ein Wunder.
Wie deine gründgoldenen Augen funkeln,Wald, du mosiger Träumer!Wie deine Gedanken dunkeln,Einsiedel, schwer von Leben,Saftseufzender Tagesverträumer!Über der Wipfel Hin- und WiederschwebenWie´s Atem holt und näher braust.Und weiter zieht - und stille wird - und saust.Über der Wipfel Hin- und WiederschwebenHoch droben steht ein ernster Ton,Dem lauschten tausend Jahre schon,Und werden tausen Jahre lauschen ...Und immer dieses starke, donnerdunkle Rauschen.
Dummheit, erhabene Göttin,Unsere Patronin,Die du auf goldenem Throne,Auf niedriger Stirne die blitzende Krone,Stumpfsinnig erhabenes LächelnAuf breitem, nichtssagendem Antlitz –Königlich sitzest:Siehe herab mit der Milde MieneAuf deine treuen, dir nach-Dummenden Kinder,Verjage aus dem LandDie Dichter und Künstler und Denker,Unsere Verächter,Vernichte die Bücher – Traumbuch und Rechenknecht,Briefsteller und Lacherbsen verschonend,Und wir bringen ein Eselchen dir,Dein Lieblingstier,Dein mildes, sanftes, ohrenaufsteigendes Lieblingstier.Eine goldene Krippe dafürUnd ein purpurnes Laken von Disteln.
Süßer Schwindel schlägt hinüber,Heiße Blicke gehen über,Und ein neues Leben rinnt.Unserer Liebe starke WonnenSammelt ein als starke SonnenIn die Himmel seiner AugenUnser Kind.
Karfreitags Krone. Heldenkönig! Einsames Haupt.Verstoßen. ErhebenDie feige Flucht verdammender Hände.Ein suchender führender Quell.Wenn ich erhöht sein werde, will ich alle zu mir ziehen.Und die Welt, die schwere Welt, die leichtsinnschwere Welt,Fast schon oben, reißt ab, eine Wunde reißt auf,Der Seele, Wunde des Leibes, Wunde des Todes:Vater verzeihe ihnen, sie wissen nicht, was sie tun.Zum schmerzlichen Hohn der DornenkroneFallen kühlende Tropfen fühlender Größe.Dem bedeutenden, einsamen Menschen an seinem Tage nahe sei,So ist stiller Freitag, so ist OsternTrauerhelles Opferglück.Abschiednehmendes Wiedersehn.