Dem Schmerze konnt´ ich Worte geben,
In Liedern sang ich meine Qual;
Doch seit mein herbstlich ödes Leben
Durch dich erblüht zum zweitenmal,
Und seit in meiner Seele Gründen
Ein neuer Frühling Wunder thut,
Da weigert sich mein Mund zu künden
Des Herzens sel´ge Wonneglut.

Kein irdisch Auge kann ertragen
Der Sonne volle Strahlenpracht;
So kann dir auch mein Lied nicht sagen,
Was meine Seele jauchzen macht.
Drum siehst du sprachlos mich erbeben,
O frag´, Geliebte, nicht warum:
Dem Schmerze konnt´ ich Worte geben,
Doch meine Seligkeit ist stumm.

Robert Eduard Prutz
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