Ach du klarblauer Himmelund wie schön bist du heutmöcht ans Herz gleich dich drückenvor Jubel und FreudAber´s geht doch nicht andenn du bist mir zu weitund mit all meiner Freud was fang ich doch an?Ach, du lichtgrüne Weltund wie strahlst du vor Lustund ich möcht mich gleich werfendir voll Lieb an die Brustaber´s geht doch nicht anund das ist ja mein Leidund mit all meiner Freud was fang ich doch an?Und da sah ich mein Liebunterm Lindenbaum stehnwar so klar wie der Himmelwie die Erde so schönund wir küßten uns beid und wir sangen vor Lustund da hab ich gewußtwohin mit der Freud´.
Wie ist doch die Erde so schön, so schön!Das wissen die Vögelein;Sie heben ihr leicht GefiederUnd singen so fröhliche LiederIn den blauen Himmel hinein.Wie ist doch die Erde so schön, so schön!Das wissen die Flüss´ und Seen;Sie malen in klarem SpiegelDie Gärten und Städt´ und HügelUnd die Wolken, die drüber gehn.Und Sänger und Maler wissen es,Und es wissen´s viel andere Leut´.Und wer´s nicht malt, der singt es,Und wer´s nicht singt, dem klingt esIn dem Herzen vor lauter Freud´!
– Kein Meister fällt vom Himmel! –Und das ist auch ein großes Glück!Der Meister sind schon viel zuviel;Wenn noch ein Schock vom Himmel fiel´,Wie würden uns GesellenDie vielen Meister prellenTrotz unserm Meisterstück!– Kein Meister fällt vom Himmel! –Gottlob, auch keine Meisterin!Ach, lieber Himmel, sei so gut,Wenn droben eine brummen tut,Behalte sie in Gnaden,Daß sie zu unserm SchadenNicht fall´ zur Erden hin!– Kein Meister fällt vom Himmel! –Auch keines Meisters Töchterlein!Zwar hab´ ich das schon lang´ gewußt,Und doch, was wär´ das eine Lust,Wenn jung und hübsch und munterSolch Mädel fiel´ herunterUnd wollt´ mein Herzlieb sein!– Kein Meister fällt vom Himmel! –Das ist mein Trost auf dieser Welt;Drum mach´ ich, daß ich Meister werd´,Und wird mir dann ein Weib beschert,Dann soll aus dieser ErdenMir schon ein Himmel werden,Aus dem kein Meister fällt.
Dank mit dem Mund:hat wenig Grund.Im Herzen Dank:ist guter Klang.Dank mit der Tat:das ist mein Rat.
In Worten laß, in Weisen es mich fassen,daß ich es kann vor Menschen tönen lassen,auf daß die Funken, die mein Herz durchsprühn,in andern zünden und als Flamme glühn,daß an der Freudigkeit, die ich gefunden,manch Herz in neuer Frische mag gesunden.
Ich bin einmal etwas hinausspaziert,Da ist mir ein närrisches Ding passirt:Ich sah einen Jäger am Waldeshang,Ritt auf und nieder den See entlang;Viel Hirsche sprangen am Wege dicht;Was that der Jäger? – Er schoß sie nicht,Er blies ein Lied in den Wald hinein –Nun sagt mir, ihr Leut´, was soll das sein?Und als ich weiter bin fortspaziert,Ist wieder ein närrisch Ding mir passirt:Im kleinen Kahn eine FischerinFuhr stest am Waldeshange dahin;Rings sprangen die Fischlein im Abendlicht;Was that das Mädchen? – Sie fing sie nicht,Sie sang ein Lied in den Wald hinein –Nun sagt mir, ihr Leut´, was soll das sein?Und als ich wieder zurückspaziert,Da ist mir das närrischste Ding passirt:Ein leeres Pferd mir entgegenkam,Im See ein leerer Nachen schwamm;Und als ich ging an den Erlen vorbei,Was hört´ ich drinnen? Da flüsterten Zwei,Und ´s war schon spät und Mondenschein –Nun sagt mir, ihr Leut´, was soll das sein?
Vom Berg hinabgestiegenist nun des Tages Rest.Mein Kind liegt in der Wiegen,die Vöglein all´ im Nest.Nur ein ganz klein Singvögeleinruft weit daher im Dämmerschein:Gut´ Nacht, gut´ Nacht!lieb Kindlein, gute Nacht!Das Spielzeug ruht im Schreine,die Kleider auf der Bank,ein Mäuschen ganz alleine,es raschelt noch im Schrank.Und draußen steht der Abendsternund winkt dem Kind aus weiter Fern:Gut´ Nacht, gut´ Nacht!lieb Kindlein, gute Nacht!Die Wiege geht im Gleise,die Uhr tickt hin und her;die Fliegen nur ganz leise,sie summen noch daher.Ihr Fliegen, laßt mein Kind in Ruh,was summet ihr ihm so heimlich zu?Gut´ Nacht, gut´ Nacht!lieb Kindlein, gute Nacht!Die Vögel und die Sterne,die Fliegen rings umher,sie haben mein Kind so gerne,die Engel noch viel mehr.Sie decken´s mit den Flüglein zuund singen leise: Schlaf in Ruh!Gut´ Nacht, gut´ Nacht!lieb Kindlein, gute Nacht!