Nun säume nicht, die Gaben zu erhaschenDes scheidenden Gepränges vor der Wende.Die grauen Wolken sammeln sich behende.Die Nebel können bald uns überraschen.Ein schwaches Flöten von zerpflücktem AsteVerkündet dir, daß letzte Güte weiseDas Land (eh es im nahem Sturm vereise)Noch hülle mit beglänzendem Damaste.Die Wespen mit den goldengrünen SchuppenSind von verschlossnen Kelchen fortgeflogen.Wir fahren mit dem Kahn im weiten BogenUm bronzebraune Laubes Inselgruppen.
An Baches RanftDie einzigen frühenDie Hasel blühen.Ein Vogel pfeiftIn kühler Au.Ein Leuchten streift,Erwärmt uns sanftUnd zuckt und bleicht.Das Feld ist brach,Der Baum noch grau…Blumen streut vielleichtDer Lenz uns nach.
Juli-Schwermut(An Ernest Dowson) Blumen des sommers duftet ihr noch so reich:Ackerwinde im herben saatgeruchDu ziehst mich nach am dorrenden geländerMir war der stolzen gärten sesam fremd.Aus dem vergessen lockst du träume: das kindAuf keuscher scholle ratend des ährengefildsIn ernte-gluten neben nackten schnitternBei blanker sichel und versiegtem krug.Schläfrig schaukelten wespen im mittagsliedUnd ihm träufelten auf die gerötete stirnDurch schwachen schutz der halme-schattenDes mohnes blätter: breite tropfen blut.Nichts was mir je war raubt die vergänglichkeit.Schmachtend wie damals lieg ich in schmachtender flurAus mattem munde murmelt es: wie bin ichDer blumen müd – der schönen blumen müd.
Wir schreiten auf und ab im reichen flitterDes buchenganges beinah bis zum toreUnd sehen außen in dem feld vom gitterDen mandelbaum zum zweitenmal im flore.Wir suchen nach den schattenfreien bänkenDort wo uns niemals fremde stimmen scheuchten,In träumen unsre arme sich verschränken,Wir laben uns am langen milden leuchten.Wir fühlen dankbar wie zu leisem brausenVon wipfeln strahlenspuren auf uns tropfenUnd blicken nur und horchen wenn in pausenDie reifen früchte auf den boden klopfen.
Ich sah sie zum erstenmal … sie gefiel mir nicht:Es ist an ihr nichts schönesAls ihre schwarzen schwarzen haare.Mein mund berührte sie flüchtig eines tagsUnd sehr gefielen mir ihre haareUnd auch ihre hand…Es ist an ihr nichts schönesAls ihre haare – ja – und ihre feine hand.Ich drückte sie etwas wärmer eines tagsUnd sehr gefiel mir ihre handUnd auch ihr mund.Heute ist nichts mehr an ihrWas mir nicht sehr gefieleWas ich nicht glühend anbetete.
Dies leid und diese last: zu bannenWas nah erst war und mein.Vergebliches die arme spannenNach dem was nur mehr schein.Dies heilungslose sich betäubenMit eitlem nein und keinDie unbegründet sich sträubenDies unabwendbar-sein.Beklemmendes gefühl der schwereAuf müd gewordner peinDann dieses dumpfe weh der leereO dies: mit mir allein!
Alles habend, alles wissend seufzen sie:"Karges leben! drang und hunger überall!Fülle fehlt!"Speicher weiß ich über jedem hausVoll von korn das fliegt und neu sich häuft –Keiner nimmt ...Keller unter jedem hof wo siegtUnd im sand verströmt der edelwein –Keiner trinkt ...Tonnen puren golds verstreut im staub:Volk in lumpen streift es mit dem saum –Keiner sieht.
Ich weiß du trittst zu mir ins haus Wie jemand der an leid gewöhnt Nicht froh ist wo zu spiel und schmaus Die saite zwischen säulen dröhnt.Hier schreitet man nicht laut nicht oft · Durchs fenster dringt der herbstgeruch Hier wird ein trost dem der nicht hofft Und bangem frager milder spruch.Beim eintritt leis ein händedruck · Beim weiterzug vom stillen heim Ein kuß – und ein bescheidner schmuck Als gastgeschenk: ein zarter reim.