Juli-Schwermut(An Ernest Dowson) Blumen des sommers duftet ihr noch so reich:Ackerwinde im herben saatgeruchDu ziehst mich nach am dorrenden geländerMir war der stolzen gärten sesam fremd.Aus dem vergessen lockst du träume: das kindAuf keuscher scholle ratend des ährengefildsIn ernte-gluten neben nackten schnitternBei blanker sichel und versiegtem krug.Schläfrig schaukelten wespen im mittagsliedUnd ihm träufelten auf die gerötete stirnDurch schwachen schutz der halme-schattenDes mohnes blätter: breite tropfen blut.Nichts was mir je war raubt die vergänglichkeit.Schmachtend wie damals lieg ich in schmachtender flurAus mattem munde murmelt es: wie bin ichDer blumen müd – der schönen blumen müd.
Kreuz der straße…Wir sind am end.Abend sank schon…Dies ist das end.Kurzes wallenWen macht es müd?Mir zu lang schon…Der Schmerz macht müd.Hände lockten:Was nahmst du nicht?Meine straßeDu ziehst sie nicht.Tränen fallenDu siehst sie nicht.
Ich weiß du trittst zu mir ins haus Wie jemand der an leid gewöhnt Nicht froh ist wo zu spiel und schmaus Die saite zwischen säulen dröhnt.Hier schreitet man nicht laut nicht oft · Durchs fenster dringt der herbstgeruch Hier wird ein trost dem der nicht hofft Und bangem frager milder spruch.Beim eintritt leis ein händedruck · Beim weiterzug vom stillen heim Ein kuß – und ein bescheidner schmuck Als gastgeschenk: ein zarter reim.
Ihr tratet zu dem herdeWo alle glut verstarb,Licht war nur an der erdeVom monde leichenfarb.Ihr tauchtet in die aschenDie bleichen finger einMit suchen tasten haschen –Wird es noch einmal schein!Seht was mit trostgebärdeDer mond euch rät:Tretet weg vom herde,Es ist worden spät.
Es lacht in dem steigenden Jahr dir der Duft aus dem Garten noch leis. Flicht in dem flatternden Haar dir Eppich und Ehrenpreis. Die wehende Saat ist wie Gold noch, vielleicht nicht so hoch mehr und reich. Rosen begrüßen dich hold noch, ward auch ihr Glanz etwas bleich. Verschweigen wir, was uns verwehrt ist; geloben wir, glücklich zu sein, wenn auch nicht mehr uns beschert ist als noch ein Rundgang zu zwein.
An Baches RanftDie einzigen frühenDie Hasel blühen.Ein Vogel pfeiftIn kühler Au.Ein Leuchten streift,Erwärmt uns sanftUnd zuckt und bleicht.Das Feld ist brach,Der Baum noch grau…Blumen streut vielleichtDer Lenz uns nach.
Da meine lippen reglos sind und brennen,Beacht ich erst, wohin mein fuß geriet:In andrer herren prächtiges gebiet.Noch war vielleicht mir möglich, mich zu trennen;Da schien es, daß durch hohe gitterstäbeDer blick, vor dem ich ohne laß gekniet,Mich fragend suchte oder zeichen gäbe.
Komm in den totgesagten park und schau:Der schimmer ferner lächelnder gestade,Der reinen wolken unverhofftes blauErhellt die weiher und die bunten pfade.Dort nimm das zart gelb, das weiche grauVon birken und von buchs, der wind ist lau,Die späten rosen welkten noch nicht ganz,Erlese, küsse sie und flicht den kranz.Vergiß auch diese letzten astern nicht,Den purpur um die ranken wilder rebenUnd auch was übrig blieb vom grünen lebenVerwinde leicht im herbstlichen gesicht.
Nun säume nicht, die Gaben zu erhaschenDes scheidenden Gepränges vor der Wende.Die grauen Wolken sammeln sich behende.Die Nebel können bald uns überraschen.Ein schwaches Flöten von zerpflücktem AsteVerkündet dir, daß letzte Güte weiseDas Land (eh es im nahem Sturm vereise)Noch hülle mit beglänzendem Damaste.Die Wespen mit den goldengrünen SchuppenSind von verschlossnen Kelchen fortgeflogen.Wir fahren mit dem Kahn im weiten BogenUm bronzebraune Laubes Inselgruppen.