Ein Purzelbaum trat vor mich hinund sagte: "Du nur siehst michund weißt, was für ein Baum ich bin:Ich schieße nicht, man schießt mich.Und trag´ ich Frucht? Ich glaube kaum;auch bin ich nicht verwurzelt.Ich bin nur noch ein Purzeltraum,sobald ich hingepurzelt."Jenun, so sprach ich, bester Schatz,du bist doch klug und siehst uns;-nun, auch für uns besteht der Satz:wir schießen nicht, es schießt uns.Auch Wurzeln treibt man nicht so bald,und Früchte nun erst recht nicht.Geh heim in deinen Purzelwald,und lästre dein Geschlecht nicht.
Dulde, trage.Bessere Tagewerden kommen.Alles muß frommendenen, die fest sind.Herz, altes Kind,dulde, trage.
Und so verblaßte goldner TagNach wonnigem Verweilen;Und über allem Leben lagEin Hauch von Abwärts-EilenIn Grab und Tod.Bis voll unendlich süßer MachtSich Stern auf Stern entzündeteUnd am Gewölb der hohen NachtDen Zirkel weiter ründeteZum Morgenrot.
– »Was willst du Liebe denn,wenndu ein Mensch? –«Ja, höhnt nur, höhnt!Kein Hohn versöhntmit dem Unheilbaren:daß wir »Unteilbaren«im Ernstun-teilbar sindbis in den Tod.
Ein Wassertropfen in verschlungnen Kehrenin meiner Hand herniederlief,zu weitrem Fall ihr zu entgleiten,da eilt´ ihn schon die Sonne zu verzehren.So suchst du dich in deiner Handvoll Zeithinab, hinweg zu immer fernern Tiefen.Da – just wann dir Entscheidung zugewogen,trifft dich des Gottes unbarmherziger Bogen.
Laß mich nicht allein, denn es will Abend werdenUnd der Tag hat sich geneigt ...Sieh, wie über aller ErdenDunkels Ahnung schon voll Schwermut schweigt.Alle trachten nun nach ihren Herden,Deren Glut wie Atem sinkt und steigt – –O du Brust, die sich zu mir geneigt,Bleibe mein; denn ich will Abend werden!Bleib, und laß an dir mich inne bleibenLebensfeuers, wie es sinkt und steigt,Unbeirrt, so tief auch Weltnacht schweigt.Sei mein Herd, der mir noch Heimat zeigt,Wann mein Menschen-Tag sich schauernd neigtUnd die Sonnen an die Himmel schreiben:Wer bin ich.
Licht ist Liebe. Sonnen-Weben,Liebes-Strahlung einer Weltschöpferischer Wesenheiten –die durch unerhörte Zeitenuns an ihrem Herzen hält,und die uns zuletzt gegebenihren höchsten Geist in einesMenschen Hülle während dreierJahre: da Er kam in SeinesVaters Erbteil – nun der Erdeinnerlichstes Himmelsfeuer:daß auch sie einst Sonne werde.
Korf, den Ahnung leicht erschreckt,Sieht den Himmel schon bedecktVon Ballonen jeder GrößeUnd verfertigt ganze StößeVon Entwürfen zu StatutenEines Klubs zur resolutenWahrung der gedachten ZoneVor der Willkür der Ballone.Doch er ahnt schon, ach, beim SchreibenSeinen Klub im Rückstand bleiben:Dämmrig, dünkt ihn, wird die LuftUnd die Landschaft Grab und Gruft.Er begibt sich drum der Feder,Steckt das Licht an (wie dann jeder),Tritt damit bei Palmström ein,Und so sitzen sie zu zwein.Endlich, nach vier langen Stunden,Ist der Albdruck überwunden.Palmström bricht zuerst den Bann:“Korf”, so spricht er, “sei ein Mann!Du vergreifst dich im Jahrzehnt:Noch wird all das erst ersehnt,Was, vom Geist dir vorgegaukelt,Heut dein Haupt schon überschaukelt.”Korf entrafft sich dem Gesicht.Niemand fliegt im goldnen Licht!Er verlöscht die Kerze schweigend.Doch dann, auf die Sonne zeigend,Spricht er: “Wenn nicht jetzt, so einst -Kommt es, dass du nicht mehr scheinst,Wenigstens nicht uns, den - grausendsag ich´s -: Unteren Zehntausend!” ...Wieder sitzt v. Korf danachStumm in seinem SchreibgemachUnd entwirft Statuten eines Klubs zum Schutz des Sonnenscheines.
Mich erfüllt Liebestoben zu dir!Ich bin deinst,als ob einstwir vereinigst.Sei du meinst!Komm Liebchenstche zu mir! -ich vergehste sonstsehnsuchtgepeinigst.Achst, achst, schwachst schwachst armsWortleinstche, was? -Genug denn, auch du, auch du liebsest.Fühls, fühls ganzst ohne Worte: sein Meinstlein!Ich sehne dich sprachlosestest.