Solche Düfte sind mein Leben, Die verscheuchen all mein Leid: Blühen auf dem Berg die Reben, Blüht im Thale das Getreid. Donnern werden bald die Tennen, Bald die Mühlen rauschend gehn, Und wenn die sich müde rennen, Werden sich die Keltern dehn. Gute Wirtin vieler Zecher! So gefällt mir´s flink und frisch; Kommst du mit dem Wein im Becher, Liegt das Brot schon auf den Tisch.
Sie: Guckst du mir denn immer nach,wo du mich findest?Nimm dein Äuglein doch in acht,daß du nicht erblindest!Er: Gucktest du nicht stets herum,würdest mich nicht sehen,nimm dein Hälschen doch in acht!Wirst es noch verdrehen.
So soll ich dich nun meiden,Du meines Lebens Lust!Du küssest mich zum Scheiden,Ich drücke dich an die Brust.Ach Liebchen! Heißt das meiden,Wenn man sich herzt und küßt?Ach Liebchen! Heißt das scheiden,Wenn man sich fest umschließt?
Wolken seh´ ich abendwärtsGanz in reinste Glut getaucht,Wolken ganz in Licht zerhaucht,Die so schwül gedunkelt hatten.Ja, mir sagt mein ahnend Herz:Einst noch werden, ob auch spät,Wenn die Sonne untergeht,Mir verklärt der Seele Schatten.
Man kann im Wünschen sich vergessen,Man wünschet leicht zum Überfluß,Wir aber wünschen nicht vermessen,Wir wünschen, was man wünschen muß.Denn soll der Mensch im Leibe leben,So brauchet er sein täglich Brot,Und soll er sich zum Geist erheben,So ist ihm seine Freiheit not.
Um Mitternacht, auf pfadlos weitem Meer,Wann alle Lichter längst im Schiff erloschen,Wann auch am Himmel nirgends glänzt ein Stern,Dann glüht ein Lämpchen noch auf dem Verdeck,Ein Docht, vor Windesungestüm verwahrt,Und hält dem Steuermann die Nadel hell,Die ihm untrüglich seine Richtung weist.Ja! wenn wir´s hüten, führt durch jedes DunkelEin Licht uns, stille brennend in der Brust.
O legt mich nicht ins dunkle Grab,Nicht unter die grüne Erd hinab!Soll ich begraben sein,Lieg ich ins tiefe Gras hinein. In Gras und Blumen lieg ich gern,Wenn eine Flöte tönt von fernUnd wenn hoch obenhinDie hellen Frühlingswolken ziehn.
Als Kaiser Rotbart lobesamzum heil´gen Land gezogen kam,da mußt er mit dem frommen Heerdurch ein Gebirge wüst und leer.Daselbst erhub sich große Not,viel Steine gab´s und wenig Brot,und mancher deutsche Reitersmannhat dort den Trunk sich abgetan;den Pferden war´s so schwer im Magen,fast mußte der Reiter die Mähre tragen.Nun war ein Herr aus Schwabenland,von hohem Wuchs und starker Hand,des Rößlein war so krank und schwach,er zog es nur am Zaume nach;er hätt´ es nimmer aufgegeben,und kostet´s ihn das eigne Leben.So blieb er bald ein gutes Stückhinter dem Heereszug zurück;da sprengten plötzlich in die Querfünfzig türkische Ritter daher.Die huben an auf ihn zu schießen,nach ihm zu werfen mit den Spießen.Der wackre Schwabe forcht sich nit,ging seines Weges Schritt vor Schritt,ließ sich den Schild mit Pfeilen spickenund tät nur spöttisch um sich blicken,bis einer, dem die Zeit zu lang,auf ihn den krummen Säbel schwang.Da wallt dem Deutschen auch sein Blut,er trifft des Türken Pferd so gut,er haut ihm ab mit einem Streichdie beiden Vorderfüß´ zugleich.Als er das Tier zu Fall gebracht,da faßt er erst sein Schwert mit Macht,er schwingt es auf des Reiters Kopf,haut durch bis auf den Sattelknopf,haut auch den Sattel noch zu Stückenund tief noch in des Pferdes Rücken;zur Rechten sieht man wie zur Linken,einen halben Türken heruntersinken.Da packt die andern kalter Graus;sie fliehen in alle Welt hinaus,und jedem ist´s, als würd´ ihm mittendurch Kopf und Leib hindurchgeschnitten.Drauf kam des Wegs ´ne Christenschar,die auch zurückgeblieben war;die sahen nun mit gutem Bedacht,was Arbeit unser Held gemacht.Von denen hat´s der Kaiser vernommen.Der ließ den Schwaben vor sich kommen;er sprach: "Sag an, mein Ritter wert!Wer hat dich solche Streich´ gelehrt?"Der Held bedacht sich nicht zu lang:"Die Streiche sind bei uns im Schwang;sie sind bekannt im ganzen Reiche,man nennt sie halt nur Schwabenstreiche.
Gestorben war ich Vor Liebeswonne;Begraben lag ichIn ihren Armen;Erwecket ward ichVon ihren Küssen;Den Himmel sah ichIn ihren Augen.
Wann im letzten AbendstrahlGoldne Wolkenberge steigenUnd wie Alpen sich erzeigen,Frag´ ich oft mit Thränen:Liegt wohl zwischen jenenMein ersehntes Ruhethal?