O legt mich nicht ins dunkle Grab,Nicht unter die grüne Erd hinab!Soll ich begraben sein,Lieg ich ins tiefe Gras hinein. In Gras und Blumen lieg ich gern,Wenn eine Flöte tönt von fernUnd wenn hoch obenhinDie hellen Frühlingswolken ziehn.
Gestorben war ich Vor Liebeswonne;Begraben lag ichIn ihren Armen;Erwecket ward ichVon ihren Küssen;Den Himmel sah ichIn ihren Augen.
Um Mitternacht, auf pfadlos weitem Meer,Wann alle Lichter längst im Schiff erloschen,Wann auch am Himmel nirgends glänzt ein Stern,Dann glüht ein Lämpchen noch auf dem Verdeck,Ein Docht, vor Windesungestüm verwahrt,Und hält dem Steuermann die Nadel hell,Die ihm untrüglich seine Richtung weist.Ja! wenn wir´s hüten, führt durch jedes DunkelEin Licht uns, stille brennend in der Brust.
Droben stehet die Kapelle,Schauet still ins Tal hinab.Drunten singt bei Wies´ und Quelle Froh und hell der Hirtenknab.Traurig tönt das Glöcklein nieder, Schauerlich der Leichenchor; Stille sind die frohen Lieder,Und der Knabe lauscht empor.Droben bringt man sie zu Grabe,Die sich freuten in dem Tal;Hirtenknabe, Hirtenknabe!Dir singt man dort auch einmal.