Unsre Seelen bleiben freilich,In platonischer Empfindung,Fest vereinigt, unzerstörbarIst die geistige Verbindung.Ja sogar im TrennungsfalleFänden sie doch leicht sich wieder;Denn die Seelen haben Flügel,Schnelles Schmetterlingsgefieder;Und dabei sind sie unsterblich,Und die Ewigkeit ist lange;Und wer Zeit hat und wer suchetFindet, was er auch verlange.Doch den Leibern, armen Leibern,Wird die Trennung sehr verderblich,Haben keine Flügel, habenNur zwei Beine, und sind sterblich.Das bedenke, schöne Kitty,Sei vernünftig, klug und weise;Bleib in Frankreich bis zum Frühling,Bis ich mit nach England reise.
Das gelbe Laub erzittert, Es fallen die Blätter herab; Ach, alles was hold und lieblich, Verwelkt und sinkt ins Grab. Die Gipfel des Waldes umflimmert Ein schmerzlicher Sonnenschein; Das mögen die letzten Küsse des scheidenden Sommers sein. Mir ist, als müßt ich weinen Aus tiefstem Herzensgrund; Dies Bild erinnert mich wieder An unsesre Abschiedsstund´. Ich mußte von dir scheiden, Und wußte, du stürbest bald; Ich war der scheidende Sommer, Du warst der sterbende Wald.
Du bist wie eine Blume,So hold und schön und rein;Ich schau dich an, und WehmutSchleicht mir ins Herz hinein.Mir ist, als ob ich die HändeAufs Haupt dir legen sollt’,Betend, daß Gott dich erhalteSo rein und schön und hold.
Am leuchtenden Sommermorgen geh ich im Garten herum. Es flüstern und sprechen die Blumen, Ich aber, ich wandle stumm. Es flüstern und sprechen die Blumen, Und schaun mich mitleidig an: Sei unserer Schwester nicht böse, Du trauriger, blasser Mann. (vertont von Robert Schumann)
Das Herz ist mir bedrückt, und sehnlichGedenke ich der alten Zeit;Die Welt war damals noch so wöhnlich,Und ruhig lebten hin die Leut.Doch jetzt ist alles wie verschoben,Das ist ein Drängen! eine Not!Gestorben ist der Herrgott oben,und unten ist der Teufel tot.Und alles schaut so grämlich trübe,So krausverwirrt und morsch und kalt,Und wäre nicht das bißchen Liebe,So gäb es nirgends einen Halt.
Aus meinen Tränen sprießenViel blühende Blumen hervor,Und meine Seufzer werdenEin Nachtigallenchor.Und wenn du mich lieb hast, Kindchen,Schenk´ ich dir die Blumen all,Und vor deinem Fenster soll klingenDas Lied der Nachtigall.
Still ist die Nacht, es ruhn die Gassen,In diesem Hause wohnte mein Schatz;sie hat schon längst die Stadt verlassen,Doch steht noch das Haus auf demselben Platz.Da steht auch ein Mensch und starrt in die Höhe,Und ringt die Hände vor Schmerzensgewalt;Mir graust es, wenn ich sein Antlitz sehe –Der Mond zeigt mir meine eigne Gestalt.Du Doppelgänger! Du bleicher Geselle!Was äffst du nach mein Liebesleid,Das mich gequält auf dieser Stelle,So manche Nacht in alter Zeit?
Es haben unsre HerzenGeschlossen die heilge Allianz;Sie lagen fest aneinander,Und sie verstanden sich ganz.Ach, nur die junge Rose,Die deine Brust geschmückt,Die arme Bundesgenossin,Sie wurde fast zerdrückt.
Teurer Freund, du bist verliebt,Und dich quälen neue Schmerzen;Dunkler wird es dir im Kopf,Heller wird es dir im Herzen.Teurer Freund, du bist verliebt,Und du willst es nicht bekennen,Und ich seh des Herzens GlutSchon durch deine Weste brennen.
Ich geh nicht allein, mein feines Lieb,Du mußt mit mir wandernNach der lieben, alten, schaurigen Klause,In dem trüben, kalten, traurigen Hause,Wo meine Mutter am Eingang kaurtUnd auf des Sohnes Heimkehr laurt.»Laß ab von mir, du finstrer Mann!Wer hat dich gerufen?Dein Odem glüht, deine Hand ist Eis,Dein Auge sprüht, deine Wang ist weiß; -Ich aber will mich lustig freunAn Rosenduft und Sonnenschein.«Laß duften die Rosen, laß scheinen die Sonn,Mein süßes Liebchen!Wirf um den weiten, weißwallenden Schleier,Und greif in die Saiten der schallenden Leier,Und singe ein Hochzeitslied dabei;Der Nachtwind pfeift die Melodei.