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Er geht schon über die Berge hin
Ludwig Scharf
Und über die eisigen Firne.
Wenn tiefe Not in den Hütten im Tal
Drückt auf die gemarterten Hirne.
Er ist nicht der Tod, er ist das Leben:
Bald steigt er herab in die Täler
Und sucht sich den Ort, einen Thron sich zu baun –
Er ist ein gar wählrischer Wähler.
Er hilft euch den Tod besiegen, er füllt
Euer Herz mit trunkenem Weine,
Und eure verbotensten Wünsche stillt
Der Starke, der Reiche, der Eine.
Und jede Schranke, die euch drückt,
Sie wird euch in Zukunft nicht drücken:
Es sprengt sein Wort der Gefängnisse Tor,
Reißt hartgliedrige Ketten in Stücke.
Schon wandelt er über die Berge hin
Mit seinem eisigen Hauche,
Noch unbegreiflich dem Menschensinn,
Unsichtbar noch seinem Auge.
Doch steigt er herab dereinst, dann schmilzt
Das älteste Gletschergeschiebe:
Dann bringt er gar Vielen den tötesten Tod
Und Manchem auch feurigste Liebe.