Sei froh! Du hast das gute Los erkoren,Denn tief und treu ward eine Seele dir;Der Freunde Freund zu sein, bist du geboren,Dies zeugen dir am Feste wir.Und selig, wer im eignen Hause Frieden,Wie du, und Lieb und Fülle sieht und Ruh;Manch Leben ist, wie Licht und Nacht, verschieden,In goldner Mitte wohnest du.Dir glänzt die Sonn in wohlgebauter Halle,Am Berge reift die Sonne dir den Wein,Und immer glücklich führt die Güter alleDer kluge Gott dir aus und ein.Und Kind gedeiht, und Mutter um den Gatten,Und wie den Wald die goldne Wolke krönt,So seid auch ihr um ihn, geliebte Schatten!Ihr Seligen, an ihn gewöhnt!O seid mit ihm! denn Wolk und Winde ziehenUnruhig öfters über Land und Haus,Doch ruht das Herz bei allen LebensmühenIm heilgen Angedenken aus.Und sieh! aus Freude sagen wir von Sorgen;Wie dunkler Wein, erfreut auch ernster Sang;Das Fest verhallt, und jedes gehet morgenAuf schmaler Erde seinen Gang.
Allversöhnend und still mit den armen Sterblichen ging er,Dieser einzige Mann, göttlich im Geiste, dahin.Keines der Lebenden war aus seiner Seele geschlossen,Und das Leiden der Welt trug er an leidender Brust.Mit dem Tod befreundet er sich, im Namen der andernGing er aus Schmerzen und Müh siegend zum Vater zurück.
Was müssen das für selige Tagesein, da wir auf ewig vereintso ganz für einander leben,was werd ich da an dir haben.Du wirst mich aufheitern intrüben Stunden.Du wirst mir die Lasten,die ich zu tragen habe, versüßen.Du wirst mich mit der Weltversöhnen, wann ich beleidigt bin.Du wirst mir alles, alles sein.
Wo bist du? trunken dämmert die Seele mirVon all deiner Wonne; denn eben ist´s,Daß ich gelauscht, wie goldner TöneVoll der entzückende Sonnenjüngling.Sein Abendlied auf himmlischer Leier spielt´;Es tönten rings die Wälder und Hügel nach.Doch fern ist er zu frommen Völkern,Die ihn noch ehren, hinweggegangen.
Liebe Brüder! es reift unsere Kunst vielleicht,Da, dem Jünglinge gleich, lange sie schon gegärt,Bald zur Stille, der Schönheit;Sein nur fromm, wie der Grieche war!Liebt die Götter und denkt freundlich der Sterblichen!Hasset den Rausch, wie den Frost! lehrt, und beschreibet nicht!Fragt die große Natur um Rat.
Jesus, gib gesunde Augen,die was taugen,rühre meine Augen an;denn das ist die größte Plage,wenn am Tageman das Licht nicht sehen kann.
Trauert nicht!Denn heilig ist mein End´ und schön, – o Lust,Lust, die den Neugeborenen umfängt,Wenn droben er die neuen Pfade wandelt,Dich ahnd´ ich, wie der Schiffer, wenn er nahDem Blütenwald der Mutterinsel kommt,Schon atmet liebender die Brust. Und seinGealtert Angesicht verklärt ErinnerungDer ersten goldnen Jugendwonne wieder!Und, o Vergessenheit! Versöhnerin! –Voll Segens ist die Seele mir, ihr Lieben!
Nie, sterblichen Meistern gleich,Habt ihr Himmlischen, ihr alles Erhaltenden,Daß ich wüßte, mit VorsichtMich des ebenen Pfades geführt.Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,Daß er kräftig genährt, danken für alles lernUnd verstehe die Freiheit,Aufzubrechen, wohin er will.
Ist nicht heilig mein Herz, schöneren Lebens voll,seit ich liebe? Warum achtetet ihr mich mehr,da ich stolzer und wilder,wortereicher und leerer war?Ach, der Menge gefällt, was auf den Marktplatz taugt,und es ehret der Knecht nur den Gewaltsamen;an das Göttliche glaubendie allein, die es selber sind.