Küssen ist ein süßes Spiel,Meinst du nicht, mein süßes Leben?Nimmer ward es noch zu viel,Küssen ist ein süßes Spiel.Küsse, ohne Zahl und Ziel,Geben, nehmen, wiedergeben,Küssen ist ein süßes Spiel,Meinst du nicht, mein süßes Leben?
Ich war auch jung und bin jetzt alt,Der Tag ist heiß, der Abend kalt,Geh du nur hin, geh du nur hin,Und schlag dir solches aus dem Sinn.Du steigst hinauf, ich steig hinab,Wer geht im Schritt, wer geht im Trab?Sind dir die Blumen eben recht,Sind doch sechs Bretter auch nicht schlecht.
Ich will in dieser Rinne sterben, Bin alt und siech genug dazu; Sie mögen mich "betrunken" schelten, Mir recht! sie lassen mich in Ruh, Die werfen mir noch ein’ge Groschen, Die wenden ab ihr Angesicht; Ja, eilt nur, eilt zu euren Festen, Zum Sterben brauch’ ich euch doch nicht. Vor Alter muß ich also sterben, Man stirbt vor Hunger nicht einmal; Ich hofft’ in meinen alten Tagen Zuletzt noch auf ein Hospital; Soviel des Elends gibt’s im Volke, Man kommt auch nirgends mehr hinein; Die Straße war ja meine Wiege, Sie mag mein Sterbebett auch sein. Lehrt mich ein Handwerk, gebt mir Arbeit, Mein Brot verdienen will ich ja;- Geh betteln! hieß es, Arbeit? Arbeit? Die ist für alle Welt nicht da. Arbeite! schrien mich an, die schmausten, Und warfen mir die Knochen zu; Ich will den Reichen doch nicht fluchen, Ich fand in ihren Scheunen Ruh. Ich hätte freilich stehlen können, Mir schien zu betteln minder hart; Ich habe höchstens mir am Wege ein paar Kartoffeln ausgescharrt, Und immer allerorten steckte Die Polizei mich dennoch ein, Mir raubend meine einz’ge Habe – Du Gottes Sonne bist ja mein! Was kümmert mich Gesetz und Ordnung, Gewerb und bürgerliches Band? Was euer König, eure Kammern? Sagt, hab ich denn ein Vaterland? Und dennoch, als in euern Mauern Der Fremde Herr zu sein gemeint, Der Fremde, der mich reichlich speiste, Ich Narr, wie hab ich da geweint. Ihr hättet mich erdrücken sollen, als ich das Licht der Welt erblickt; Ihr hättet mich erziehen sollen, Wie sich’s für einen Menschen schickt. Ich wäre nicht der Wurm geworden, Den ihr euch abzuwehren sucht; Ich hätt’ euch brüderlich geholfen Und euch im Tode nicht geflucht.
Es ist nur so der Lauf der WeltMir ward als Kind im Mutterhaus,Zu aller Zeit, Tag ein, Tag aus,Die Ruthe wohl gegeben.Und als ich an zu wachsen fingUnd endlich in die Schule ging,Erging es mir noch schlimmer.Das Lesen war ein Hauptverdruß,Ach! wer´s nicht kann und dennoch muß,Der lebt ein hartes Leben.So ward ich unter Schmerzen großUnd hoffte nun ein bess´res Loos,Da ging es mir noch schlimmer.Wie hat die Sorge mich gepackt!Wie hab´ ich mich um Geld geplackt!Was hat´s für Noth gegeben!Und als zu Geld ich kommen war,Da führt´ ein Weib mich zum Altar,Da ging es mir noch schlimmer.Ich hab´s versucht, und hab´s verflucht,Pantoffeldienst und KinderzuchtUnd das Gekreisch der Holden.O meiner Kindheit stilles Glück,Wie wünsch´ ich dich jetzt fromm zurück!Die Ruthe war ja golden!
Ich wollte, wie gerne, dich herzen,Dich wiegen in meinem Arm,Dich drücken an meinem Herzen,Dich hegen so traut und so warm.Man verscheucht mit Rauch die Fliegen,Mit Verdrießlichkeit wohl den Mann;Und wollt ich an dich mich schmiegen,Ich täte nicht weise daran.Wohl zieht vom strengen NordenEin trübes Gewölk herauf,Ich bin ganz stille geworden,Ich schlage die Augen nicht auf.