O Sommermorgen, wie bist du so schön,So schön im Thal und auf den Höhn!Wenn´s Morgenroth aus Osten strahltUnd golden den Saum der Wolken malt,Und mit immer glänzend rötherer GlutAuf den Wipfeln der dunkelen Wälder ruht;Wenn Halm´ und Blumen in Flur und AuFrisch duften im kühlen Morgenthau;Wenn durch des Waldes Stille der QuellVorüber rieselt silberhell;Wenn durch die Blätter säuselt der WindUnd im Felde die Lerch´ ihr Lied beginnt:Dann muß das Herz in Andacht bebenUnd auch gen Himmel sein Lied erheben.
Die Weltgeschichte ist das Weltgericht,Doch kein Gericht für jeden Magen,Denn solche herbe Speise würde nichtEin jeder Herr und Knecht vertragen.Drum hat man viele Männer angestellt,Die müssen´s klopfen, kochen, braten,Daß dies Gericht der ganzen Welt gefällt,Zumal den hohen Potentaten.Zu haben ist es dann an jedem Ort,Für Geld bekommt es leicht ein jeder;Mit einer Brühe gibt man´s gratis fortSogar auch wohl noch vom Katheder.Es ist bereitet dann so exzellent,Daß man die Finger danach lecket;Gesättigt rufen wir: Potz Element!Wie gut doch die Geschichte schmecket.
So sei gegrüßt viel tausendmal,holder, holder Frühling!Willkommen hier in unserm Tal,holder, holder Frühling!Holder Frühling, überallgrüßen wir dich froh mit Sang und Schall,mit Sang und Schall.Du kommst, und froh ist alle Welt,holder, holder Frühling!Es freut sich Wiese, Wald und Feld,holder, holder Frühling!Jubel tönt dir überall,dich begrüßet Lerch und Nachtigall,und Nachtigall.
Was ist die Welt, wenn sie mit dir,durch Liebe nicht verbunden?Was ist die Welt, wenn du in ihr,nicht Liebe hast gefunden?Verklage nicht in deinem Schmerzdes Herzens schönste Triebe.Nur liebend ist dein Herz ein Herz,was wär´ es ohne Liebe?Wenn du die Liebe nicht gewannst,wie kannst du es ermessen,ob du ein Glück gewinnen kannst, ob du ein Glück besessen?
Ich muß hinaus, ich muß zu dir, Ich muß es selbst dir sagen: Du bist mein Frühling, du nur mir In diesen lichten Tagen. Ich will die Blumen nicht mehr sehn, Nicht mehr die grünen Matten, Ich will nicht mehr zum Walde gehn Nach Duft und Klang und Schatten. Ich will nicht mehr der Lüfte Zug, Nicht mehr der Wellen Rauschen, Ich will nicht mehr der Vögel Flug Und ihrem Liede lauschen. Ich will hinaus, ich will zu dir Ich will es selbst dir sagen: Du bist mein Frühling, du nur mir, In diesen lichten Tagen.
Dem Verdienste seine Kronen!Also denket mancher Mann,und er will sich selbst belohnen,und kein anderer denkt daran.Und wie große Potentatenheckt er einen Orden auszur Belohnung seiner Tatennur für sich und für sein Haus.Und er teilet dann in Klassendiesen Orden seiner Wahl,und er will damit umfassender Verdienste große Zahl.Ehekreuz, das ist die erste,Hauskreuz muß die zweite sein,und dann kommt die schönst´ und hehrste,Totenkreuz noch hinterdrein.Seit die Orden sind gewordenjedem Stand ein Liebespfand,nun, so hascht man auch nach Ordenin dem Heil´gen Ehestand.Wenn dich drum der Staat nicht ehrtwerde gleich ein Ehemann,und dir wird ein Kreuz beschert,daß du denkst zeitlebens dran.
Mädelein, was machst du?Wenn ich weine, lachst du;Mädelein, was meinst du?Wenn ich lache, weinst du.Wenn ich dich herze, grollst du,Wenn ich grolle, staunst du;Wenn ich staune, schmollst du,Wenn ich schmolle, launst du.Wenn ich laune, lachst du,Wenn ich lache, weinst du;Mädelein, was machst du?Mädelein, was meinst du?"Ohne Rauch und KohlenKanns kein Feuer geben,Und nicht unverhohlenKann die Liebe leben.Soll dir Liebe werden,Nimm auch Rauch und Kohlen,Denn so ists auf Erden –Damit Gott befohlen!"
O glücklich, wer ein Herz gefunden,das nur in Liebe denkt und sinnt,und mit der Liebe treu verbundensein schön´res Leben erst beginnt! Wo liebend sich zwei Herzen einen,nur eins zu sein in Freud und Leid,da muß des Himmels Sonne scheinenund heiter lächeln jede Zeit.Die Liebe, nur die Lieb´ ist Leben!Kannst du dein Herz der Liebe weihn,So hat dir Gott genug gegeben,Heil dir! die ganze Welt ist dein!
Deutsche Freiheit lebet nur im Liede.Deutsches Recht – es ist ein Märchen nur!Deutschland´s Wohlfahrt ist ein Friedevoll von Willkür und Zensur!Drum zieh´n wir aus dem Vaterlande,kehren nie und nimmer mehr zurück.Suchen Freiheit uns im fremden Lande:´Freiheit´ ist nur Leben – ist nur Glück!
In der Zeit der SonnenwendeGing der Winter auch zu Ende.Mit dem Frühling wuchs der Tag,Mit dem Tage wuchs mein Lieben,Und ich sah in Hof und Hag,Wie die Zweige Blüten trieben.Um die Zeit der SonnenwendeGing der Sommer auch zu Ende.Mit dem Winter wuchs die Nacht,Mit der Nacht wuchs auch mein Lieben,Denn in meines Herzens SchachtWar es Frühlingstag geblieben.