Wag es, und die Welt ist Dein,Eine neue Welt gestaltewenn in Trümmern liegt die alte,ohne Trost und Hoffnungsschein.Rege Dich – und schalte und walte,neue Lebenskraft entfalte,wag es, froh und frei zu sein!Lerne dulden und ertragen,lern im Unglück nicht verzagen!Wag es, frei und froh zu sein!Auch in diesen trüben Tagenist ein Glück noch zu erjagen!Wag es – und die Welt ist Dein.
Ich will von dir, was keine Zeit zerstöret,Nur Schönheit, die das Herz verleiht;Ich will von dir, was nie der Welt gehöret,Die engelreine Kindlichkeit.Das sind des Herzens allerbeste Gaben,Das ist des Lebens schönste Zier.Hat dich die Welt, so kann ich dich nicht haben,Lebst du der Welt, so stirbst du mir.
Deutsche Freiheit lebet nur im Liede.Deutsches Recht – es ist ein Märchen nur!Deutschland´s Wohlfahrt ist ein Friedevoll von Willkür und Zensur!Drum zieh´n wir aus dem Vaterlande,kehren nie und nimmer mehr zurück.Suchen Freiheit uns im fremden Lande:´Freiheit´ ist nur Leben – ist nur Glück!
Werde heiter, mein Gemüte,Und vergiß der Angst und Pein!Groß ist Gottes Gnad und Güte,Groß muß auch dein Hoffen sein.Kommt der helle goldne MorgenNicht hervor aus dunkler Nacht?Lag nicht einst im Schnee verborgenDieses Frühlings Blütenpracht?Durch die Finsternis der KlagenBricht der Freude Morgenstern;Bald wird auch dein Morgen tagen:Gottes Güt ist nimmer fern.
Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm,Es hat von lauter Purpur ein Mänt´lein um.Sagt, wer mag das Männlein sein,Das da steht im Wald alleinMit dem purpurroten Mäntelein?Das Männlein steht im Walde auf einem BeinUnd hat auf seinem Haupte schwarz Käpplein klein,Sagt, wer mag das Männlein sein,Das da steht im Wald alleinMit dem kleinen, schwarzen Käppelein ?
Ihr habt gehoffet und vertraut:Im Wechsel sprießt ein Heil empor!Ihr habt den Wechsel nun geschaut,sagt an, was sproß daraus hervor?Personen wechseln Jahr für Jahr,wie Ihr´s in jedem Staate seht;Er selber bleibt unwandelbar,solange sein Prinzip besteht.Wer auf das Drum und Dran nur baut,der ist fürwahr ein rechter Tor:Die Schlange wechselt ihre Hautund bleibet Schlange nach wie vor.
Nur ein Pfand ist unser Leben,Unsre Freud und unser Glück,Was der Himmel hat gegeben,Nimmt er wiederum zurück. Was wir waren, was wir hatten,Was wir haben, was wir sind,Alles ist wie Traum und Schatten,Alles mit der Zeit verrinnt. Laß das Weinen! Laß das Klagen!Fasse Mut in deinem Leid!In des Leben trübsten Tagen,Gibt Gott Trost nur und die Zeit.
Was Liebe gibt und Liebe weiht,Und wär´s auch ohne Worte,Was Schönes ist es allezeitUnd auch an jedem Orte.Und wenn dir nicht erscheinen kannIn diesem Gruß das Schöne,So nimmt ihn doch als Liebe an,Es sind des Herzens Töne.
O glücklich, wer ein Herz gefunden,das nur in Liebe denkt und sinnt,und mit der Liebe treu verbundensein schön´res Leben erst beginnt! Wo liebend sich zwei Herzen einen,nur eins zu sein in Freud und Leid,da muß des Himmels Sonne scheinenund heiter lächeln jede Zeit.Die Liebe, nur die Lieb´ ist Leben!Kannst du dein Herz der Liebe weihn,So hat dir Gott genug gegeben,Heil dir! die ganze Welt ist dein!