Triff mich Schmerz! Die Wunde glüht.Dieser Qual hab´ ich nicht acht!Sieh aus meinen Wunden blühtRätselvoll ein Stern zur Nacht!Triff mich Tod! Ich bin vollbracht.
Leise sank von allen Schritten der SchneeIm Schatten des BaumsHeben die rosigen Lider Liebende.Immer folgt den dunklen Rufen der SchifferStern und NachtUnd die Ruder schlagen leise im Takt.Balde an verfallener Mauer blühenDie Veilchen,Ergrünt so stille die Schläfe der Einsamen.
Immer wieder kehrst du Melancholie,O Sanftmut der einsamen Seele.Zu Ende glüht ein goldener Tag.Demutsvoll beugt sich dem Schmerz der GeduldigeTönend von Wohllaut und weichem Wahnsinn.Siehe! es dämmert schon.Wieder kehrt die Nacht und klagt ein SterblichesUnd es leidet ein anderes mit.Schaudernd unter herbstlichen SternenNeigt sich jährlich tiefer das Haupt.
Verflossen ist das Gold der Tage,Des Abends braun und blaue Farben:Des Hirten sanfte Flöten starbenDes Abends blau und braune FarbenVerflossen ist das Gold der Tage.
Es geht ein alter Weg entlangAn wilden Gärten und einsamen Mauern.Tausendjährige Eiben schauernIm steigenden fallenden Windgesang.Die Falter tanzen, als stürben sie bald,Mein Blick trinkt weinend die Schatten und Lichter.Ferne schweben FrauengesichterGeisterhaft ins Blau gemalt.Ein Lächeln zittert im Sonnenschein,Indes ich langsam weiterschreite;Unendliche Liebe gibt das GeleiteLeise ergrünt das harte Gestein.
Ein schwüler Garten stand die Nacht.Wir verschwiegen uns, was uns grauend erfaßt.Davon sind unsre Herzen erwachtUnd erlagen unter des Schweigens Last.Es blühte kein Stern in jener NachtUnd niemand war, der für uns bat.Ein Dämon nur hat im Dunkel gelacht.Seid alle verflucht! Da ward die Tat.
Über den schwarzen Winkel hastenAm Mittag die Raben mit hartem Schrei.Ihr Schatten streift an der Hirschkuh vorbeiUnd manchmal sieht man sie mürrisch rasten.O wie sie die braune Stille stören,In der ein Acker sich verzückt,Wie ein Weib, das schwere Ahnung berückt,Und manchmal kann man sie keifen hörenUm ein Aas, das sie irgendwo wittern,Und plötzlich richten nach Nord sie den FlugUnd schwinden wie ein LeichenzugIn Lüften, die von Wollust zittern.
Die Sonnenblumen leuchten am Zaun, Still sitzen Kranke im Sonnenschein. Im Acker mühn sich singend die Fraun, Die Klosterglocken läuten darein.Die Vögel sagen dir ferne Mär, Die Klosterglocken läuten darein. Vom Hof tönt sanft die Geige her. Heut keltern sie den braunen Wein.Da zeigt der Mensch sich froh und lind. Heut keltern sie den braunen Wein. Weit offen die Totenkammern sind Und schön bemalt vom Sonnenschein.
Stille im nächtigen Zimmer.Silbern flackert der LeuchterVor dem singendem OdemDes Einsamen;Zaubrisches Rosengewölk.Schwärzlicher FliegenschwarmVerdunkelt den steinernen Raum,Und es starrt von der QualDes goldenen Tags das HauptDes Heimatlosen.Reglos nachtet das Meer.Stern und schwärzliche FahrtEntschwand am Kanal.Kind, dein kränkliches LächelnFolgte mir leise im Schlaf.
Wenn der Schnee ans Fenster fällt, lang die Abendglocke läutet, vielen ist der Tisch bereitet und das Haus ist wohlbestellt. Mancher auf der Wanderschaft kommt ans Tor auf dunklen Pfaden. Golden blüht der Baum der Gnaden aus der Erde kühlem Saft. Wanderer, tritt still herein; Schmerz versteinerte die Schwelle. Da erglänzt in reiner Helle auf dem Tische Brot und Wein.