In Völksen wohnt ein Wundermann,Der jede Krankheit heilen kann:Zahnweh und Friesel und den Mumps,Die Schwindsucht und den Fuß des Klumps.Er hat nicht Medizin studiert,Hat nicht zum Doktor promoviert,Mit einer Flasche FliederteeKuriert er jedes Ach und Weh.Kolik und Infaulentia,Die Wassersucht, das Podagra,Für Gallenstein, für Hüfteweh,Für alles hilft der Fliedertee.Das heißt, dem Wundermann hilft er,bisher war seine Börse leer,Jetzt ist stets voll sein Portemonnaie,So sehr hilft dieser Fliedertee.Für kalten Brand und dickes BlutIst Fliedertee vorzüglich gut,Für Krätze, Krebs und auch für Gicht,Bloß gegen Dummheit hilft er nicht.
Der Wald ist still, der Wald ist stumm,Es bebt kein Blatt, es nickt kein Zweig,Ein Vogelruf von ferne schallt,So voll und rund, so warm und weich.Das ist der Kuckuck, der da ruft,So laut, so laut im tiefen Wald,An meine Schulter drängst du dich,Und deine Hand sucht bei mir Halt.Du bist so still, du bist so stumm,Ich höre deines Herzens Schlag,Du hältst den Atem an und zählst,Wie oft der Kuckuck rufen mag.Ich lächle deine Kinderangst,Du meine süße Wonne du,Es blüht uns noch so mancher Mai,Der Kuckuck ruft ja immerzu.
Das Abendrot zerlodert im Moore,Die Dämmerung spinnt die Seide ein,Aus dunkelblauem AbendhimmelHör ich die wandernden Kraniche schrei´n.Sie schrei´n so wild, so heiß, so hungrigNach ihrer Heimat weit von hier,So schreit meine Seele hungrig und bange,Bist du nicht bei mir, immer nach dir.
Alle Birken grünen in Moor und Heid,jeder Brambusch leuchtet wie Gold,Alle Heidlerchen dudeln vor Fröhlichkeit,jeder Birkhahn kullert und tollt.Meine Augen, die gehen wohl hin und herauf dem schwarzen, weißflockigen Moor,auf dem braunen, grünschäumenden Heidemeerund schweben zum Himmel empor.Zum Blauhimmel hin, wo ein Wölkchen ziehtwie ein Wollgrasflöckchen so leicht,und mein Herz, es singt sein leises Lied,das auf zum Himmel steigt.Ein leises Lied, ein stilles Lied,ein Lied so fein und lindwie ein Wölkchen, das über die Bläue zieht,wie ein Wollgraswölkchen im Wind.
Hoch oben von dem Eichenast Eine bunte Meise läutet Ein frohes Lied, ein helles Lied, Ich weiß auch, was es bedeutet. Es schmilzt der Schnee, es kommt das Gras, Die Blumen werden blühen, Es wird die ganze weite Welt In Frühlingsfarben glühen. Die Meise läutet den Frühling ein, Ich hab es schon lange vernommen, Er ist zu mir bei Eis und Schnee Mit Singen und Klingen gekommen.
Nun hat es sich gewendet, das grüne Buchenblatt, nun hat es sich geendet, was mich erfreuet hat. Die Rose hat verloren die roten Blüten all, was du mir hast geschworen, es war ein leerer Schall. Das Blatt am Buchenbaume gibt keinen Schatten mehr, dem allerschönsten Traume blüht keine Wiederkehr.
Rose Marie, Rose Marie,Sieben Jahre mein Herz nach dir schrie,Rose Marie, Rose Marie,Aber du hörtest es nie.Jedwede Nacht, jedwede Nacht,Hat mir im Traume dein Bild zugelacht,Kam dann der Tag, kam dann der Tag,Wieder alleine ich lag.Jetzt bin ich alt, jetzt bin ich alt,Aber mein Herz ist noch immer nicht kalt,Schläft wohl schon bald, schläft wohl schon bald,Doch bis zuletzt es noch hallt:Rose Marie, Rose Marie,Sieben Jahre mein Herz nach dir schrie,Rose Marie, Rose Marie,Aber du hörtest es nie.
Es steht eine Blume,Wo der Wind weht den Staub,Blau ist ihre Blüte,Aber grau ist ihr Laub.Ich stand an dem Wege,Hielt auf meine Hand,Du hast deine AugenVon mir abgewandt.Jetzt stehst du am Wege,Da wehet der Wind,Deine Augen, die blauen,Vom Staub sind sie blind.Da stehst du und wartest,Daß ich komme daher,Wegewarte, Wegewarte,Du blühst ja nicht mehr.
Wo die weißen Tauben fliegen, Wohnt mein Schatz und der ist schön; Wo die weißen Tauben fliegen, Muß ich immer wieder gehen. Wo die roten Rosen blühen, Hab’ ich sie zuerst geküßt; Wo die roten Rosen blühen, Meine liebste Weide ist. Wo die grünen Büsche stehen, Singt ein Vogel dies und das; Wo die grünen Büsche stehen, Ist zerdrückt das junge Gras. Wo die klaren Quellen rauschen, Liegt ein Rosenkränzelein; Wo die klaren Quellen rauschen, Ward das schönste Mädchen mein.