Rose weiß, Rose rot,was wird aus mir und dir?Ich glaube gar, es fiele Schnee,dein Herz ist nicht bei mir,nicht bei mir, geht andern Gang,falsches Lied der Vogel sangvon mir und dir.
Herzblatt am Lindenbaum,Du grüner Maientraum,Es sang die NachtigallIhren süßen Schall;Sang Liebe, sang Leide,Sang Freud und sang Leid,Lang ist das Leben,Aber kurz die Maienzeit.Schöne Zeit ist längst vorbeiWelk ist der grüne Mai,Nachtigall singt nicht mehr,Der Lindenbaum steht leer;Aus Liebe ward Leide,Aus Liebe ward Leid,Lang ist das Leben,Aber kurz die Maienzeit.Will in den Garten gehn,Wo die letzten Rosen stehn,Aber o weh, o weh,Da liegt der Schnee;Schnee der tut wehe,Schnee der bringt Leid,Lang ist das Leben,Aber kurz die Maienzeit.
Du hast mein Herz gefangenmit deiner weißen Hand,du hast mein Herz bestricketmit einem roten Band.Ich komm zu dir gegangen,mein Herz gib wieder her;denn da, wo es geschlagen,ist alles taub und leer.Was willst du mit zwei Herzen,drum gib zurück es mir;und willst du es behalten,so gib mir deins dafür.
Wo die weißen Tauben fliegen, Wohnt mein Schatz und der ist schön; Wo die weißen Tauben fliegen, Muß ich immer wieder gehen. Wo die roten Rosen blühen, Hab’ ich sie zuerst geküßt; Wo die roten Rosen blühen, Meine liebste Weide ist. Wo die grünen Büsche stehen, Singt ein Vogel dies und das; Wo die grünen Büsche stehen, Ist zerdrückt das junge Gras. Wo die klaren Quellen rauschen, Liegt ein Rosenkränzelein; Wo die klaren Quellen rauschen, Ward das schönste Mädchen mein.
Es steht ein Stein am Wege, Ein alter, grauer Stein; Es grub in ihn der Steinmetz Kreuz und Beil hinein. Als Untatsangedenken Er dort am Wege steht; So meldet die Bauernkunde, Die von dem Steine geht. Keiner wurde vergessen, Jedem ward sein Teil; Ein Kreuz bekam der eine, Der andere das Beil.
Rose Marie, Rose Marie,Sieben Jahre mein Herz nach dir schrie,Rose Marie, Rose Marie,Aber du hörtest es nie.Jedwede Nacht, jedwede Nacht,Hat mir im Traume dein Bild zugelacht,Kam dann der Tag, kam dann der Tag,Wieder alleine ich lag.Jetzt bin ich alt, jetzt bin ich alt,Aber mein Herz ist noch immer nicht kalt,Schläft wohl schon bald, schläft wohl schon bald,Doch bis zuletzt es noch hallt:Rose Marie, Rose Marie,Sieben Jahre mein Herz nach dir schrie,Rose Marie, Rose Marie,Aber du hörtest es nie.
Und geht es zu Ende, so laßt mich alleinmit mir selber auf einsamer Heide sein;will nichts mehr hören und nichts mehr seh´n,will wie ein totes Getier vergeh´n.Das graue Heidemoos mein Sterbebett sei,Die Krähe singt mir die Litanei.Die Totenglocke läutet der Sturm,begraben werden mich Käfer und Wurm.Auf meinem Grabe soll stehen kein Stein,kein Hügel soll dorten geschüttet sein;kein Kranz soll liegen, da wo ich starb,keine Träne fallen, wo ich verdarb.Will nichts mehr hören und nichts mehr sehn,wie ein totes Getier, so will ich vergeh´n;und darum kein Hügel und deshalb kein Stein:spurlos will ich vergangen sein.