Hoch oben von dem Eichenast Eine bunte Meise läutet Ein frohes Lied, ein helles Lied, Ich weiß auch, was es bedeutet. Es schmilzt der Schnee, es kommt das Gras, Die Blumen werden blühen, Es wird die ganze weite Welt In Frühlingsfarben glühen. Die Meise läutet den Frühling ein, Ich hab es schon lange vernommen, Er ist zu mir bei Eis und Schnee Mit Singen und Klingen gekommen.
Das Wiesengras ist lang und weich,Die Sonne flammt und glüht,Um rote Disteln zittert die Luft,Die ganze Wiese blüht.Wie Wachen, stark und scharf bewehrt,Die Disteln uns umblühn,Weich ist und lang das WiesengrasUnd deine Lippen glühn.Deine glühenden Lippen zittern leicht,Wie Blumenblätter im Wind,Deine Lippen, die viel roter nochWie die roten Blumen sind.Ich sehe die roten Blumen nicht,Ich sehe dich nur anUnd küsse deinen roten Mund,Solange ich küssen kann.
Mit roten Feldmohnblumenhatt´ ich dein Haar geschmückt,die roten Blumenblätterdie sind nun alle zerdrückt.Du bist zu mir gekommenbeim Abendsonnenschein,und als die Nacht hereinbrach,da ließest du mich allein.Ich höre die Stille rauschenund sehe die Dunkelheit sprühn,vor meinen träumenden Augenpurpurne Mohnblumen blühn.
Scheidewind weht auf der Heide,Meidewind weht auf dem Moor;Ich suche und suche die Stelle,wo ich mein Herz verlor.Hier war es, wo ich es verloren,es muß doch hier irgendwo sein;es liegt hier im Laube und Mooseso mutterseelenallein.Ich suche und suche und suche,und suche wohl hin und wohl her;ich höre und höre es klopfen,und finde es nimmermehr.Scheidewind flüstert im Laube,Meidewind flüstert im Gras:Irrkraut wächst auf der Stelle,wo ich mein Herz vergaß.
Am Wirtshaus an der Straße Sieben Birkenbäume stehn; Die sieben grünen Bäume, Die will ich gar nicht sehn. Die Sieben, ja die Sieben Ist eine böse Zahl; Sieben wunderschöne Mädchen, Die liebte ich einmal. Sechs Rosen ohne Dornen Die waren mein fürwahr; Die siebte, die ich pflückte, Voll Dorn und Distel war. Die siebte von den Sieben Die Kunst sie wohl verstand; Sie führt mich zum Altare Mit ihrer weißen Hand. Die sieben Birkenbäume, Die gehen hin und her; Ade, ihr roten Rosen, Ich pflücke keine mehr.
In Völksen wohnt ein Wundermann,Der jede Krankheit heilen kann:Zahnweh und Friesel und den Mumps,Die Schwindsucht und den Fuß des Klumps.Er hat nicht Medizin studiert,Hat nicht zum Doktor promoviert,Mit einer Flasche FliederteeKuriert er jedes Ach und Weh.Kolik und Infaulentia,Die Wassersucht, das Podagra,Für Gallenstein, für Hüfteweh,Für alles hilft der Fliedertee.Das heißt, dem Wundermann hilft er,bisher war seine Börse leer,Jetzt ist stets voll sein Portemonnaie,So sehr hilft dieser Fliedertee.Für kalten Brand und dickes BlutIst Fliedertee vorzüglich gut,Für Krätze, Krebs und auch für Gicht,Bloß gegen Dummheit hilft er nicht.
Nun hat es sich gewendet, das grüne Buchenblatt, nun hat es sich geendet, was mich erfreuet hat. Die Rose hat verloren die roten Blüten all, was du mir hast geschworen, es war ein leerer Schall. Das Blatt am Buchenbaume gibt keinen Schatten mehr, dem allerschönsten Traume blüht keine Wiederkehr.