Wer sie zu finden wüßte,Glückseligster Pilot,Die wundervolle Küste,Wo uns kein Schmerz mehr droht!Wo nimmer Mund vom Munde,Vom Herzen Herz sich reißt,Wo keine letzte StundeUns bittern Abschied heißt!Wo nicht das FlügelrauschenDer Zeit uns mehr erschreckt,Kein Spähen mehr, kein LauschenIn unserm Glück uns neckt;Wo wie in Meeresgrunde,Versteckt von tiefster Flut,Unendlich ew´ge StundeMein Herz an deinem ruht!Es ist kein falsch Gelüste,In eitlem Hirn erdacht,Die wundervolle Küste,Sie ist kein Traum der Nacht;In deinem Aug´ und Mienen,Da fand ich ihre Spur,Da ist sie mir erschienen,Die Paradiesesflur!Herz, breite deine Schwingen!Es gilt ein köstlich Gut,Zu kämpfen und zu ringen,Wohlauf und habe Mut!Gieb dich getrost den Winden,Nicht scheue Sturm und Riff,Du wirst dein Eden finden;Führt Liebe doch dein Schiff!
Du mußt vergessen lernen,Mußt aus der Seele GrundDas süße Bild entfernen,Von dem das Herz dir wund!Sieh, vor dir grüne Auen,Mailust und Sonnenlicht:Und du willst rückwärts schauen,Mit Thränen im Gesicht?Es sei! ich will´s verschmerzen,Doch nur vergessen nie,Was dem gepreßten HerzenEinst Himmelswonne lieh.Willst du die Frommen schmähen,die betend, sehnsuchtkrank,Noch starr gen Westen sehen,Wenn längst die Sonne sank?Und willst du Ähren flechtenZu Garben, hoch gethürmt,Wenn´s nicht in FrühlingsnächtenGewettert und gestürmt? –So laß die Trähnen fließen!Mairegen sind gleich:Bald wird ein Sommer sprießen,An goldnen Früchten reich.
In der Stille der Nacht,Hoch oben wandeln die Sterne;aus tiefem Schlaf bin ich erwacht,Und starre hinaus in die Ferne.In der Stille der NachtWas hat in das Ohr mir gerufen?Der Riegel klirrt so leis, so sacht,Es knistert der Sand auf den Stufen ...In der Stille der NachtO vergebliches, thörichtes Sehnen!Das Grab hat noch Keinen zurückgebracht –Gute Nacht! – und entschlumm´re in Thränen!
Und hast du je einmal geliebt,Und weißt du, was für SeligkeitenDie Liebe ihren Treuen gibt,Bist du beglückt für alle Zeiten.Es kann das Dornenreis der PflichtDie müden Schläfen dir zerwühlen,Unglücklich aber kannst du nicht,Nicht ganz verlassen je dich fühlen.Von jedem Kummer, jeder PeinLäßt dich Erinnerung genesen,Und kannst du nicht mehr glücklich sein,So weißt du doch, du bist´s gewesen.
Die Freiheit läßt sich nicht gewinnen,sie wird von außen nicht erstrebt,wenn nicht zuerst sie selbst tief innen,im eignen Busen dich belebt.Willst du den Kampf, den großen, wagen,so setz zuerst dich selber ein:Wer fremde Fesseln will zerschlagen,darf nicht sein eigner Sklave sein.Nur reinen Herzen, reinen Händen,gebührt der Dienst im Heiligtum;der Freiheit Werk rein zu vollenden,dies, deutsches Volk, dies sei dein Ruhm.Die Lüge winkt, die Schmeichler locken,mit seiner Kette spielt der Knecht:Du aber wandle unerschrocken,und deine Waffe sei das Recht!