Wann einst die Flaschen größer werdenwann einst wohlfeiler wird der Wein,dann findet sich vielleicht auf Erdendie goldene Zeit noch einmal ein.Doch nicht für uns! uns ist gebotenin allen Dingen Nüchternheit –die goldne Zeit gehört den Totenund uns nur die papierne Zeit.Ach! kleiner werden unsere Flaschenund täglich teurer wird der Weinund leerer wird´s in unseren TaschenGar keine Zeit wird bald mehr sein.
Du möchtest allen alles sein!Konservativ und liberal,Aristokratisch, radikal,Und demagogisch auch einmal.Du möchtest allen alles sein!Wärst du ein Esel oder Pferd,So wärst du überall begehrt –Maulesel sind zur Zucht nichts wert.
Siehe, der Frühling währet nicht lang´:Bald ist verhallt der Nachtigall Sang.Blühen noch heute Blumen im Feld,Morgen ist öd´ und traurig die Welt,Aber der Liebe selige LustIst sich des Wandels nimmer bewußt.Alles auf Erden hat seine Zeit,Frühling und Winter, Freuden und Leid,Hoffen und Fürchten, Ruhn und sich Mühn,Kommen und Scheiden, Welken und Blühn,Aber der Liebe selige LustIst sich des Wandels nimmer bewußt.Weil uns des Lebens Sonne noch scheint,Wollen wir leben liebend vereint.Wollen der Zukunft Wetter nicht scheu´n,Wollen des Augenblicks uns erfeu´n!Was auch des Himmels Fügung uns gibt:Glücklich ist nur das Herz, das da liebt.
Gönnt doch dem kleinen WintergastIm warmen Zimmer Ruh und Rast.Da draußen ist gar schlimme Zeit,Es stürmt und regnet, friert und schneit.Ach, mein Begehren ist nur klein,Ich nehme wenig Raum nur ein!Im Blumenbusch am Fenster hier,Da such´ ich mir ein Nachtquartier.Und wird es mir darin zu kalt,So ist mein liebster AufenthaltBeim alten Fritzen auf dem Hut,Da sitz´ ich sicher, warm und gut.Und kommt der heil´ge Christ heran,Dann freu´ ich mich wie Jedermann,Weihnachten soll´s für mich auch sein,Ein Kuchenkrümchen wird schon mein.Drum laß die arme Flieg´ in Ruh,Sie hat ein Recht zu sein wie du.Nun, liebes Kind, nun freue dichUnd sei noch lustiger als ich!
Was mir wohl übrig bliebe,Wenn Alles von mir flieht?Es bleibet doch die LiebeUnd mit ihr manches Lied.Und mit der Liebe theil´ ichDes Lebens Fröhlichkeit,Und mit den Liedern heil´ ichDer Liebe Gram und Leid.
Die Bäume blühen überall,die Blumen blühen wieder,und wieder singt die Nachtigallnun ihre alten Lieder.O glücklich, wer doch singt und lacht,daß auch der Frühling sein gedacht.
Ihr habt gehoffet und vertraut:Im Wechsel sprießt ein Heil empor!Ihr habt den Wechsel nun geschaut,sagt an, was sproß daraus hervor?Personen wechseln Jahr für Jahr,wie Ihr´s in jedem Staate seht;Er selber bleibt unwandelbar,solange sein Prinzip besteht.Wer auf das Drum und Dran nur baut,der ist fürwahr ein rechter Tor:Die Schlange wechselt ihre Hautund bleibet Schlange nach wie vor.
O Sommermorgen, wie bist du so schön,So schön im Thal und auf den Höhn!Wenn´s Morgenroth aus Osten strahltUnd golden den Saum der Wolken malt,Und mit immer glänzend rötherer GlutAuf den Wipfeln der dunkelen Wälder ruht;Wenn Halm´ und Blumen in Flur und AuFrisch duften im kühlen Morgenthau;Wenn durch des Waldes Stille der QuellVorüber rieselt silberhell;Wenn durch die Blätter säuselt der WindUnd im Felde die Lerch´ ihr Lied beginnt:Dann muß das Herz in Andacht bebenUnd auch gen Himmel sein Lied erheben.
Ich muß hinaus, ich muß zu dir, Ich muß es selbst dir sagen: Du bist mein Frühling, du nur mir In diesen lichten Tagen. Ich will die Blumen nicht mehr sehn, Nicht mehr die grünen Matten, Ich will nicht mehr zum Walde gehn Nach Duft und Klang und Schatten. Ich will nicht mehr der Lüfte Zug, Nicht mehr der Wellen Rauschen, Ich will nicht mehr der Vögel Flug Und ihrem Liede lauschen. Ich will hinaus, ich will zu dir Ich will es selbst dir sagen: Du bist mein Frühling, du nur mir, In diesen lichten Tagen.
Zum Amboß hielt ich mich zu schlecht,Zum Hammer war ich auch nicht recht.So bin ich Amboß nicht noch HammerUnd rufe frei von Herzensjammer:So ist es gut, so ist es recht,Niemandes Herr, niemandes Knecht!