Ich bin nun tausend Jahre altUnd werde täglich älter;Der Gotenkönig TheobaldErzog mich im Behälter.Seitdem ist mancherlei geschehn,Doch weiß ich nichts davon;Zur Zeit, da läßt für Geld mich sehnEin Kaufmann zu Heilbronn.Ich kenne nicht des Todes BildUnd nicht des Sterbens Nöte:Ich bin die Schild ich bin die SchildIch bin die Schild krö kröte.
Es pfeift der Wind. Was pfeift er wohl?Eine tolle närrische Weise.Er pfeift auf einem Schlüssel hohl,bald gellend und bald leise.Die Nacht weint ihm den Takt dazumit schweren Regentropfen,die an der Fenster schwarze Ruham End eintönig klopfen.Es pfeift der Wind. Es stöhnt und gellt.Die Hunde heulen im Hofe. – Er pfeift auf diese ganze Welt,der große Philosophe.
Im Reich der Interpunktionennicht fürder goldner Friede prunkt:Die Semikolons werden Drohnengenannt von Beistrich und von Punkt.Es bildet sich zur selben Stundein Antisemikolonbund.Die einzigen, die stumm entweichen(wie immer), sind die Fragezeichen.Die Semikolons, die sehr jammern,umstellt man mit geschwungnen Klammernund setzt die so gefangnen Wesennoch obendrein in Parenthesen.Das Minuszeichen naht, und – schwappda zieht er sie vom Leben ab.Kopfschüttelnd blicken auf die Leichendie heimgekehrten Fragezeichen.Doch wehe! neuer Kampf sich schürzt:Gedankenstrich auf Komma stürzt –und fährt ihm schneidend durch den Hals,bis dieser gleich und ebenfalls(wie jener mörderisch bezweckt)als Strichpunkt die Gefild bedeckt!...Stumm trägt man auf den Totengartendie Semikolon beider Arten.Was übrig von Gedankenstrichen,kommt schwarz und schweigsam nachgeschlichen.Das Ausrufszeichen hält die Predigt;das Kolon dient ihm als Adjunkt.Dann, jeder Kommaform entledigt,stapft heimwärts man, Strich, Punkt,Strich, Punkt...
Kannst dich nicht versenken?Läßt dich Welt nicht leer?Kannst dich nicht entlenkenAll der Dinge Meer?Ist in Dem zu ruhen,Draus dein Wesen sprang,Deinen WanderschuhenGar kein lieber Gang? –Wenn der Tag beschlossen,Sei, mein Geist, versenkt,Sei, mein Herz, ergossenIn den, der dich denkt.
Es war einmal eine Glocke,die machte baum, baum ...Und es war einmal eine Flocke,die fiel dazu wie im Traum ...Die fiel dazu wie im Traum ...Die sank so leis herniederwie ein Stück Engleingefiederaus dem silbernen Sternenraum.Es war einmal eine Glocke,die machte baum, baum ...Und es war einmal eine Flocke,so leis als wie im Traum ...So leis als wie im Traum ...Und als vieltausend gefallen leis,da war die ganze Erde weißals wie vom Engleinflaum.Da war die ganze Erde weißals wie vom Engleinflaum.
Leis auf zarten Füßen naht es,vor dem Schlafen wie ein Fächeln:Horch, o Seele, meines Rates,laß dir Glück und Tröstung lächeln –:Die in Liebe dir verbunden,werden immer um dich bleiben,werden klein und große Rundentreugesellt mit dir beschreiben.Und sie werden an dir bauen,unverwandt, wie du an ihnen, –und, erwacht zu Einem Schauen,werdet ihr wetteifernd dienen!
Der Zwölf-Elf kam auf sein Problemund sprach: Ich heiße unbequem.Als hieß´ ich etwa Drei-Vierstatt Sieben – Gott verzeih mir!Und siehe da, der Zwölf-Elf nannt´ sichvon jenem Tag ab Dreiundzwanzig.