Die Rehlein beten zur Nacht,hab acht!Halb neun!Halb zehn!Halb elf!Halb zwölf!Zwölf!Die Rehlein beten zur Nacht,hab acht!Sie falten die kleinen Zehlein,die Rehlein.
Das sind die mitleidlosen Steine,die Tag und Nacht dein Ich zerreiben;willst du dein ganzer Eigner bleiben,so flieh die liebende Gemeine.Und bricht einmal dein volles Herzund spricht von einer Überwindung: –»Oh!« ruft des Nächsten kleiner Schmerz,»bei Gott, ich kenne die Empfindung!«Daß er so wenig weiß und kann,das ist es, was den Edlen schmerzt,indes der eitle Dutzendmannzu jedem Urteil sich beherzt.
Palmström, etwas schon an Jahren, wird an einer Straßenbeuge und von einem Kraftfahrzeuge überfahren. "Wie war "(spricht er sich erhebend und entschlossen weiterlebend) "möglich, wie dies Unglück, ja -: daß es überhaupt geschah? Ist die Staatskunst anzuklagen in bezug auf Kraftfahrwagen? Gab die Polizeivorschrift hier dem Fahrer freie Trift? Oder war vielmehr verboten, hier Lebendige zu Toten umzuwandeln, - kurz und schlicht: Durfte hier der Kutscher nicht -?" Eingehüllt in feuchte Tücher, prüft er die Gesetzesbücher und ist alsobald im klaren: Wagen durften dort nicht fahren! Und er kommt zu dem Ergebnis: "Nur ein Traum war das Erlebnis. Weil", so schließt er messerscharf, "nicht sein kann, was nicht sein darf."
Bist du nie des Nachts durch den Wald gegangen,wo du deinen eigenen Fuß nicht sahst?Doch ein Wissen überwand dein Bangen:Dich führt der Weg.Hält dich Leid und Trübsal nie umfangen,daß du zitterst, welchem Ziel du nahst?Doch ein Wissen übermannt dein Bangen:Dich führt dein Weg.
In einem leeren Haselstrauchda sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.Der Erich rechts und links der Franzund mitten drin der freche Hans.Sie haben die Augen zu, ganz zu,und oben drüber da schneit es , hu!Sie rücken zusammen, dicht an dicht.So warm wie der Hans hat´s niemand nicht.Sie hör´n alle drei ihrer Herzlein Gepoch.Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.
Wenn´s mitternächtigt und nicht Mondnoch Stern das Himmelshaus bewohnt,läuft zwölfmal durch das Himmelshausdie Mitternachtsmaus.Sie pfeift auf ihrem kleinen Maul, -- lm Traume brüllt der Höllengaul . . .Doch ruhig läuft ihr Pensum ausdie Mitternachtsmaus.Ihr Herr, der große weiße Geist,ist nämlich solche Nacht verreist.Wohl ihm! Es hütet ihm sein Hausdie Mitternachtsmaus.
Dunkler Tropfe, der mir heut in den Becher fiel, in den Becher des Lebens, dunkler Tropfe Tod – Willst du den klaren Wein mir trüben – soll ich mich an ihm müde trinken – müde – müde – vom Leben fort? Dunkler Tropfe, der mir heut in den Becher fiel, in den Becher der Freude, dunkler Tropfe Tod ...
In der Bahnhofshalle, nicht für es gebaut,geht ein Huhnhin und her …Wo, wo ist der Herr Stationsvorsteher?Wird dem Huhnman nichts tun?Hoffen wir es! Sagen wir es laut:daß ihm unsre Sympathie gehört,selbst an dieser Stätte wo es – ›stört‹!
Palmström legt des Nachts sein Chronometer,um sein lästig Ticken nicht zu hören,in ein Glas mit Opium oder Äther.Morgens ist die Uhr dann ganz »runter«.Ihren Geist von neuem zu beschwören,wäscht er sie mit schwarzem Mokka munter.
Vorfrühling seufzt in weiter Nacht, daß mir das Herze brechen will; Die Lande ruh´n so menschenstill, nur ich bin aufgewacht. O horch, nun bricht des Eises Wall auf allen Strömen, allen Seen; Mir ist, ich müßte mit vergeh´n und, Woge, wieder auferstehen, zu neuem Klippenfall. Die Lande ruh´n so menschenstill; Nur hier und dort ist wer erwacht, und meine Seele weint und lacht, wie es der Tauwind will.