Über der Erde Stirne,durch Tag und Nacht,pflügt ein hagres Weibhin und her…Wilde Stiere,kaum zu hemmen, ziehn,reißen ihre Pflugschar durch den Grund:Doch je rasender die Nacken zerrn,nur so tiefer drückt den Baum sie ein.Über der Erde Stirne,durch Tag und Nacht,führt Frau SorgeFurche, Furche, Furche…Leidenschaften,kaum zu zähmen, ziehn,reißen ihre Pflugschar durch den Grund:Doch je wilder die Dämonen zerrn,nur so tiefer gräbt den Stahl sie ein.
Nun hast auch du, mein Herze,dein großes Liebesleid,nun bist auch du vom Schmerzegesegnet und geweiht.Von heut ab wird dein Klagen nicht tändeln mehr wie einst,und auch dein schönstes Sagenwird sein, als ob du weinst.
Der Nachtwindhund weint wie ein Kind,dieweil sein Fell von Regen rinnt.Jetzt jagt er wild das Neumondweib,das hinflieht mit gebognem Leib.Tief unten geht, ein dunkler Punkt,querüberfeld ein Forstadjunkt.
Auf dem Fliegenplaneten,da geht es dem Menschen nicht gut:denn was er hier der Fliege,die Fliege ihm dort tut.An Bändern voll Honig klebendie Menschen dort allesamt,und andre sind zum Verlebenin süßliches Bier verdammt.In Einem nur scheinen die Fliegendem Menschen vorauszustehn:Man bäckt uns nicht in Semmeln,noch trinkt man uns aus Versehn.
Also ihr lebt noch, alle, alle, ihr,am Bach ihr Weiden und am Hang ihr Birken,und fangt von neuem an, euch auszuwirken,und wart so lang nur Schlummernde, gleich – mir.Siehe, du Blume hier, du Vogel dort,sieh, wie auch ich von neuem mich erhebe…Voll innern Jubels treib ich Wort auf Wort…Siehe, auch ich, ich schien nur tot. Ich lebe!
Die zur Wahrheit wandern, wandern allein, keiner kann dem andern Wegbruder sein. Eine Spanne gehn wir, scheint es, im Chor ... bis zuletzt sich, sehn wir, jeder verlor. Selbst der Liebste ringet irgendwo fern; doch wer´s ganz vollbringet, siegt sich zum Stern, schafft, sein selbst Durchchrister, Neugottesgrund – und ihn grüßt Geschwister Ewiger Bund.
Wie heißt der Papagei? wird mancher fragen. Doch nie wird jemand jemandem dies sagen. Er ward einmal mit »Lore« angesprochen – und fiel darauf in Wehmut viele Wochen. Er ward erst wieder voll und ganz gesund durch einen Freund: Fritz Kunkels jungen Hund. ---------------------------------------------»Lorus«Fritz Kunkels Pudel ward, noch ungetauft, von einem Stiefmilchbruder Korfs gekauft. Es trieb ihn, als er, hilfreich von Natur, der sogenannten »Lore« Leid erfuhr, sogleich zu ihr: worauf er, der nicht hieß, sich ihr zum Troste »Lorus« taufen ließ: den Namen also gleichsam auf sich nehmend – und alle Welt durch diese Tat beschämend! Korf selbst vollzog den Taufakt unverweilt. Der Vogel aber war fortan geheilt.
Auf einem Wandkalenderblattein Leu sich abgebildet hat. Er blickt dich an, bewegt und still,den ganzen 17. April. Wodurch er zu erinnern liebt,daß es ihn immerhin noch gibt.
NeuigkeitenEs müßte Zeitungen geben,die immer das mitteilen,was nicht ist:Keine Cholera!Kein Krieg!Keine Revolution!Keine Mißernte!Die tägliche Freudeüber die Abwesenheit großer Übelwürde zweifellosdie Menschen fröhlicher machen.
»Oft zu sterben wünscht ich mir…Und wie dankbar bin ich doch,daß ich leb und leide nochim gesetzten Nun und Hier.Bleibt mir doch damit noch Zeit,abzubauen manch Gebrest,komm ich nimmer auch zum Rest,werd ich besser doch bereit.Wenn ich jetzt nicht wirken kann,helf ich also doch dem Mir,das dereinst nach Nun und Hierwirken wird im Dort und Dann.«