Ihr glücklichen KinderSchlürft das Vergnügen;Bald wird es versiegen;Ein langer WinterRafft es dahin.Euer SinnSchaut nicht vorwärts,Schaut nicht zurück.Vergängliches küßt ihr,Sorglos genießt ihrDen Augenblick.Wir können nicht lieben;Von Wind und WellenUmhergetrieben,Bis wir zerschellen,Ward uns als LebenNicht mehr gegebenAls euch im Traum.Wunschlos entstehen wir,Wunschlos vergehen wirWieder zu Schaum.
Es war einmal ein Bäcker,Der prunkte mit seinem Wanst,Wie du ihn kühn und keckerDir schwerlich träumen kannst.Er hat zum Weibe genommenEin würdiges Gegenstück;Doch sie konnten zusammen nicht kommenSie waren viel zu dick.
Oftmals habe ich nachts im BetteSchon gegrübelt hin und her,Was es denn geschadet hätte,Wenn mein Ich ein andrer wär.Höhnisch raunten meine ZweifelMir die tolle Antwort zu:Nichts geschadet, dummer Teufel,Denn der andre wärest du!Hilflos wälzt ich mich im BetteUnd entrang mir dies Gedicht,Rasselnd mit der Sklavenkette,Die kein Denker je zerbricht.
Ich hab dich lieb, kannst du es denn ermessen,Verstehn das Wort, so traut und süß?Es schließet in sich eine Welt von Wonne,Es birgt in sich ein ganzes Paradies.Ich hab dich lieb, so tönt es mir entgegen,Wenn morgens ich zu neuem Sein erwacht;Und wenn am Abend tausend Sterne funkeln,Ich hab dich lieb, so klingt die Nacht.Du bist mir fern, ich will darob nicht klagen,Dich hegen in des Herzens heil´gem Schrein.Kling fort, mein Lied! Jauchz auf, beglückte Seele!Ich hab dich lieb, und nie wird´s anders sein.
Ich liebe nicht den HundetrabAlltäglichen Verkehres;Ich liebe das wogende Auf und AbDes tosenden Weltenmeeres. Ich liebe die Liebe, die ernste Kunst,Urewige Wissenschaft ist,Die Liebe, die heilige Himmelsgunst,Die irdische Riesenkraft ist. Mein ganzes Innre erfülle der MannMit Wucht und mit seelischer Größe.Aufjauchzend vor Stolz enthüll´ ich ihm dann,Aufjauchzend vor Glück meine Blöße.
Ich wußte ehmals nichts davon,Bin unschuldsvoll gewesen,Bis daß ich Wielands OberonUnd Heines Gedichte gelesen. - Die haben sodann im Lauf der ZeitMein bißchen Tugend bemeistert.Ich träumte von himmlischer SeligkeitUnd ward zum Dichten begeistert. Auch fand ich, das Dichten sei keine Kunst,Man müßt´ es nur einmal gewohnt sein. -Ich sang von feuriger Liebesbrunst,Von Rosenknospen und Mondschein; Besang der Sonne strahlendes Licht.Viel Schönes ist mir gelungen.Jeweilen mit dem schönsten GedichtHab´ ich mich selber besungen. Und folgte treu der gegebenen SpurAuf meine Muster gestützet;Schrieb viele Bogen Makulatur. -Wer weiß, zu was sie noch nützet? - Und wenn das Dichten so weitergeht,So darf ich im Tode behaupten:»Am Ende war ich doch ein Poet,Obwohl es die wenigsten glaubten.«
Greife wacker nach der Sünde;Aus der Sünde wächst Genuß.Ach, du gleichest einem Kinde,Dem man alles zeigen muß. Meide nicht die ird´schen Schätze:Wo sie liegen, nimm sie mit.Hat die Welt doch nur Gesetze,Daß man sie mit Füßen tritt. Glücklich, wer geschickt und heiterÜber frische Gräber hopst.Tanzend auf der GalgenleiterHat sich keiner noch gemopst.
Wenn dir ein Schaden am Leibe frißt,Jammre nicht, sondern handle;Und wenn du glücklich gewesen bist,Nimm dein Bett und wandle.Ärgert dein Aug dich, so reiß es aus,Sonst ärgert es dich an beiden;Und keift dir ein schlimmes Weib zu Haus,So geh und lasse dich scheiden. Und wird dir das Beten und Fasten zu dumm,Richte, schlichte, verzichte;Und haranguiere das PublikumNicht erst durch Weltschmerzgedichte.
Laß uns mit dem Feuer spielen,mit dem tollen Liebesfeuer;Laß uns in den Tiefen wühlen,drin die grausen Ungeheuer:Menschenherzen wilde Bestien,Schlangen, Schakal und Hyänen,die den Leichnam noch beläst´genmit den gier´gen Schneidezähnen.Laß uns das Getier versammeln,laß es stacheln uns und hetzen,und die Tore fest verrammelnund uns königlich ergötzen.