Der grausamste Krieg – der menschlichste Krieg!Zum Frieden führt er durch raschesten Sieg.Kaum hört´s der Gegner, denkt er: Hallo!Natürlich wüt´ ich dann ebenso!Nun treiben die beiden WütericheDie Grausamkeit ins UngeheuerlicheUnd suchen durch das grausamste WütenSich gegenseitig zu überbieten –Jeder gegen den andern bewehrtDurch zehn Millionen Leute,Und wenn sie noch nicht aufgehört,Dann wüten sie noch heute.
Rosetta behauptet, die LiebeSei lediglich Schweinerei,Die man nur deshalb betriebe,Weil einem so wohl dabei. Daß Menschen an Liebe gestorben,Das sei nicht schwer zu verstehn.Sie hätten sich eben verdorben,Wie´s öfter pflegt zu geschehn. Sie selber nähme das peinlich,Denn ein verliebtes Schwein,Das müsse auswendig so reinlichWie ein Engel inwendig sein.
Ich hab dich lieb, kannst du es denn ermessen,Verstehn das Wort, so traut und süß?Es schließet in sich eine Welt von Wonne,Es birgt in sich ein ganzes Paradies.Ich hab dich lieb, so tönt es mir entgegen,Wenn morgens ich zu neuem Sein erwacht;Und wenn am Abend tausend Sterne funkeln,Ich hab dich lieb, so klingt die Nacht.Du bist mir fern, ich will darob nicht klagen,Dich hegen in des Herzens heil´gem Schrein.Kling fort, mein Lied! Jauchz auf, beglückte Seele!Ich hab dich lieb, und nie wird´s anders sein.
Was ich getan, das läßt sich nicht bessern,Es läßt das Gewissen sich nicht verwässern.Ich stehe schuldlos vor meinem VerstandUnd fühle des Schicksals zermalmende Hand.Der Mut versiegt, es wachsen die Schmerzen,Und öd´ und trostlos wird es im Herzen.Ich bin verstoßen, ich bin verdammt,Ringsher von Rachegluten umflammt.Wenn jetzt mich Irrsinn lindernd umfinge,Wenn ich verkappt in den Himmel ginge!Verschlossen ward mir die Seligkeit,Ich schlich mich ein im Schellenkleid.Was ich begangen, läßt sich nicht sühnen.man schätzt den Klugen, man preist den Kühnen,Allein das Herz, das Herz in der BrustIst sich unendlicher Schuld bewußt.
Nicht einmal ein Gedicht gelingt mir mehr,Geschweige denn ein Mensch. Mein Hirn ist leer,Und meine Eingeweide sind so trocken,Daß meine Dünste keine Kuh mehr locken.´s ist leichter, einen Menschen machen alsEin Klappenhorn; der Mensch braucht jedenfallsWeit wen´ger Zeit, damit er richtig sitze;Jedoch erheischt ein Klapphornvers mehr Grütze.Ein Seitenblick, des Bettes Planke kracht,Das Weib seufzt auf, dann ist ein Mensch gemacht.Um ein Gedicht auch kindlich nur zu stammeln,Muß man oft stundenlang mit Muse rammeln.Was besser ist? – Die Antwort wird mir schwer.Ich mache weder Kind noch Klapphorn mehr.Verzweifelt schlepp ich meines Lebens Bürde -Es fehlte nur noch, daß ich schwanger würde.
Willkommen, schöne SchäferinIn deinem leichten Kleide,Mit deinem leichten frohen Sinn,Willkommen auf der Weide. Sieh, wie so klar mein Bächlein fließt,Zu tränken deine Herde!Komm setz dich, wenn du müde bist,Zu mir auf die grüne Erde. Und trübt sich der Sonne goldiger Schein,Und fällt ein kühlender Regen,Dann ist mein Mantel nicht zu klein,Wollen beide darunter uns legen.
Du runzelst die Stirne,Du wetterst und schreist,Dieweil mit der BirneDen Wurm du verspeist. Was folgst du empfindlichDer grausigen Spur?Erfreu dich doch kindlichDer reichen Natur. Je herber dein Liebchen,Um so süßer sein Kuß,Und je kleiner sein StübchenDesto größer dein Genuß.
Der Tod kommt bald und sicher,Hält stets sich in der Näh´.Er ist ein fürchterlicherTröster im Erdenweh. Ich hasse ihn nicht aus Liebe,Ich liebe ihn heiß aus Haß.Wenn man unsterblich bliebe,Wie grauenvoll wäre das! Des Fressens und WeitergebensUrewige WiederkehrAls höchsten Ertrag des LebensErtrag´ ich nicht länger mehr.
Alle, die tot auf dem Schlachtfeld liegen,Hatten ein Leben nur zu verlieren,Und doch ist es stets wieder ein Vergnügen,Europas Grenzen zu korrigieren.Der Diplomat brummt verächtlich: Ach!Die Menschen? Die wachsen schnell wieder nach.
Ich war ein Kind von fünfzehn Jahren,Ein reines unschuldsvolles Kind,Als ich zum erstenmal erfahren,Wie süß der Liebe Freuden sind. Er nahm mich um den Leib und lachteUnd flüsterte: O welch ein Glück!Und dabei bog er sachte, sachteDen Kopf mir auf das Pfühl zurück. Seit jenem Tag lieb´ ich sie alle,Des Lebens schönster Lenz ist mein;Und wenn ich keinem mehr gefalle,Dann will ich gern begraben sein.