Ihr glücklichen KinderSchlürft das Vergnügen;Bald wird es versiegen;Ein langer WinterRafft es dahin.Euer SinnSchaut nicht vorwärts,Schaut nicht zurück.Vergängliches küßt ihr,Sorglos genießt ihrDen Augenblick.Wir können nicht lieben;Von Wind und WellenUmhergetrieben,Bis wir zerschellen,Ward uns als LebenNicht mehr gegebenAls euch im Traum.Wunschlos entstehen wir,Wunschlos vergehen wirWieder zu Schaum.
Ich soll ihn lassenUnd kann´s nicht fassen;Und du, mein Herz,Du darfst es wagen,Noch fort zu schlagenBei solchem Schmerz?
Die böse Frau Xanthippe heißt,Die ihren Mann am Halstuch reißt.Sie goß das volle NachtgefäßHinunter über Sokrates.Da sprach der Weise sehr verlegen:"Aufs Donnerwetter folgt der Regen."
Was ich getan, das läßt sich nicht bessern,Es läßt das Gewissen sich nicht verwässern.Ich stehe schuldlos vor meinem VerstandUnd fühle des Schicksals zermalmende Hand.Der Mut versiegt, es wachsen die Schmerzen,Und öd´ und trostlos wird es im Herzen.Ich bin verstoßen, ich bin verdammt,Ringsher von Rachegluten umflammt.Wenn jetzt mich Irrsinn lindernd umfinge,Wenn ich verkappt in den Himmel ginge!Verschlossen ward mir die Seligkeit,Ich schlich mich ein im Schellenkleid.Was ich begangen, läßt sich nicht sühnen.man schätzt den Klugen, man preist den Kühnen,Allein das Herz, das Herz in der BrustIst sich unendlicher Schuld bewußt.
Dein Schaffen war wie Gold so echt,Solang du Modekram geschaffen.Du gabst dem menschlichen GeschlechtUnrechten Plunder zu begaffen.Doch seit ein reineres IdolDein ruhmbedürftig Herz begeistert,Wie ward dein Schaffen falsch und hohl,Aus eitel Phrasenschwulst gekleistert.
Ach, sie strampelt mit den Füßen,Ach, sie läßt es nicht geschehn,Ach, noch kann ich ihren süßenKörper nur zur Hälfte sehn;Um die Hüfte weht der Schleier,Um den Schleier irrt mein Blick,Immer wilder loht mein Feuer,Ach, sie drängt mich scheu zurück!Mädchen, ich will nichts erzwingen;Mädchen, gibt mir einen Kuß;Sieh, dich tragen eigne SchwingenDurch Begierde zum Genuß.Ach, da schmiegt sie sich und lächelt:Deine Küsse sind ein Graus;Und mit beiden Händen fächelt,Sie der Kerze Schimmer aus.
Reicht mir in der Todesstunde Nicht in Gnaden den Pokal! Von des Weibes heißem Munde Laßt mich trinken noch einmal! Mögt ihr sinnlos euch berauschen, Wenn mein Blut zerrinnt im Sand. Meinen Kuß mag sie nicht tauschen. Nicht für Brot aus Henkershand. Einen Sohn wird sie gebären, Dem mein Kreuz im Herzen steht, Der für seiner Mutter Zähren Eurer Kinder Häupter mäht.
Auf mein Faulbett hingestrecktÜberdenk´ ich so meine Tage,Forschend, was wohl dahintersteckt.Daß ich nur immer klage. Ich habe zu essen, ich habe Tabak,Ich lebe in jeder Sphäre,Ich liebe je nach meinem GeschmackBlaustrumpf oder Hetäre. Die sexuelle Psychopathie,Ich habe sie längst überwunden -Und dennoch, ich vergess´ es nie,Es waren doch schöne Stunden.
Die Tage verblassen, die Stunden zergehn,Die Waffen rasten und rosten;Ich bin von vorn und von hinten besehnEin armer verlorener Posten. Es kreisen die Dohlen, es kriecht das Gewürm,Die Menschen hassen und lieben;Ich bin wie ein alter RegenschirmIn Gedanken stehengeblieben. Staub deckt meine Falten, es wackelt der Knauf,Es wankt das Skelett unterm Knaufe;Ich wollte, des Schicksals Hand spannte mich aufUnd hielte mich unter die Traufe.
Nicht einmal ein Gedicht gelingt mir mehr,Geschweige denn ein Mensch. Mein Hirn ist leer,Und meine Eingeweide sind so trocken,Daß meine Dünste keine Kuh mehr locken.´s ist leichter, einen Menschen machen alsEin Klappenhorn; der Mensch braucht jedenfallsWeit wen´ger Zeit, damit er richtig sitze;Jedoch erheischt ein Klapphornvers mehr Grütze.Ein Seitenblick, des Bettes Planke kracht,Das Weib seufzt auf, dann ist ein Mensch gemacht.Um ein Gedicht auch kindlich nur zu stammeln,Muß man oft stundenlang mit Muse rammeln.Was besser ist? – Die Antwort wird mir schwer.Ich mache weder Kind noch Klapphorn mehr.Verzweifelt schlepp ich meines Lebens Bürde -Es fehlte nur noch, daß ich schwanger würde.