Leise schleich´ ich wie auf EiernMich aus Liebchens Paradies,Wo ich hinter dichten SchleiernMeine besten Kräfte ließ. Traurig spiegelt sich der bleicheMond in meinem alten Frack;Ach die Wirkung bleibt die gleiche,Wie das Kind auch heißen mag. Wilhelmine, Karoline,´s ist gesprungen wie gehupft,Nur daß hier die Unschuldsmiene,Dort dich die Routine rupft.
Willkommen, schöne SchäferinIn deinem leichten Kleide,Mit deinem leichten frohen Sinn,Willkommen auf der Weide. Sieh, wie so klar mein Bächlein fließt,Zu tränken deine Herde!Komm setz dich, wenn du müde bist,Zu mir auf die grüne Erde. Und trübt sich der Sonne goldiger Schein,Und fällt ein kühlender Regen,Dann ist mein Mantel nicht zu klein,Wollen beide darunter uns legen.
Franziska, mein reizender Falter,Hätt´st du nicht zu eng für dein AlterDen keimenden Busen geschnürt,Dann klafften wohl nicht die Gewänder,Sobald ich nur eben die BänderMit harmlosem Finger berührt. Nun wehr auch nicht meinem Entzücken,Als erster die Küsse zu pflückenDer zarten, jungfräulichen Haut.Mich blendet die schneeige Weiße,Solang´ ich das Fleisch nicht, das heiße,Mit bebenden Lippen betaut. Denn gleich wie die Knospe der BlumeNichts ahnt von der Pracht und dem RuhmeDer Rose am üppigen Strauch,So seh´ ich bescheiden erst schwellenDie keuschen, die kindlichen Wellen,Umweht von berauschendem Hauch. O! glaub mir, die Monde entfliehen,Die Rosen verwelken, verblühenUnd fallen dem Winter zum Raub.Es kommen und gehen die Jahre,Man legt deinen Leib auf die BahreUnd alles wird Moder und Staub.
Laß uns mit dem Feuer spielen,mit dem tollen Liebesfeuer;Laß uns in den Tiefen wühlen,drin die grausen Ungeheuer:Menschenherzen wilde Bestien,Schlangen, Schakal und Hyänen,die den Leichnam noch beläst´genmit den gier´gen Schneidezähnen.Laß uns das Getier versammeln,laß es stacheln uns und hetzen,und die Tore fest verrammelnund uns königlich ergötzen.
Was ich getan, das läßt sich nicht bessern,Es läßt das Gewissen sich nicht verwässern.Ich stehe schuldlos vor meinem VerstandUnd fühle des Schicksals zermalmende Hand.Der Mut versiegt, es wachsen die Schmerzen,Und öd´ und trostlos wird es im Herzen.Ich bin verstoßen, ich bin verdammt,Ringsher von Rachegluten umflammt.Wenn jetzt mich Irrsinn lindernd umfinge,Wenn ich verkappt in den Himmel ginge!Verschlossen ward mir die Seligkeit,Ich schlich mich ein im Schellenkleid.Was ich begangen, läßt sich nicht sühnen.man schätzt den Klugen, man preist den Kühnen,Allein das Herz, das Herz in der BrustIst sich unendlicher Schuld bewußt.
Alle, die tot auf dem Schlachtfeld liegen,Hatten ein Leben nur zu verlieren,Und doch ist es stets wieder ein Vergnügen,Europas Grenzen zu korrigieren.Der Diplomat brummt verächtlich: Ach!Die Menschen? Die wachsen schnell wieder nach.
Mein Käthchen fordert zum Lohne Von mir ein Liebesgedicht. Ich sage: Mein Käthchen verschone Mich damit, ich kann das nicht; Ob überhaupt ich dich liebe Das weiß ich nicht so genau; Zwar sagst du ganz richtig, das bliebe Gleichgültig; doch, Käthchen, schau: Wenn ich die Liebe bedichte, Bedicht´ ich sie immer vorher, Denn wenn vorbei die Geschichte, Wird mir das Dichten zu schwer.
Dein Schaffen war wie Gold so echt,Solang du Modekram geschaffen.Du gabst dem menschlichen GeschlechtUnrechten Plunder zu begaffen.Doch seit ein reineres IdolDein ruhmbedürftig Herz begeistert,Wie ward dein Schaffen falsch und hohl,Aus eitel Phrasenschwulst gekleistert.
Ich hab dich lieb, kannst du es denn ermessen,Verstehn das Wort, so traut und süß?Es schließet in sich eine Welt von Wonne,Es birgt in sich ein ganzes Paradies.Ich hab dich lieb, so tönt es mir entgegen,Wenn morgens ich zu neuem Sein erwacht;Und wenn am Abend tausend Sterne funkeln,Ich hab dich lieb, so klingt die Nacht.Du bist mir fern, ich will darob nicht klagen,Dich hegen in des Herzens heil´gem Schrein.Kling fort, mein Lied! Jauchz auf, beglückte Seele!Ich hab dich lieb, und nie wird´s anders sein.