Wenig große Lieder bleiben,mag ihr Ruhm auch stolzer sein,doch die kleinen Sprüche schreibensich ins Herz des Volkes ein;schlagen Wurzel, treiben Blüte,tragen Frucht und wirken fort.Wunder wirkt oft im Gemüteein geweihtes Dichterwort.
Oh, wie mir schweren DrangesDas Herz im Leibe bebt,Wenn sie so leichten GangesAn mir vorüberschwebt!Herab vom Rücken wehtEin blendend weißer Schauer;Durch ihre Augen gehtEin wunderbares Feuer;Die schwarzen Locken wühlenUm ihres Nackens Fülle;Der Leib, der Busen fühlenSich eng in ihrer Hülle.Allüberall Bewegung,Allüberall Entzücken,Daß sich in toller RegungDie Sinne mir berücken,Daß wunderbaren DrangesDas Herz im Leibe bebt,Wenn sie so leichten GangesAn mir vorüberschwebt!Narzissen blühn und RosenUm himmelblauen Kleide,Darunter flammen HosenVon feuerroter Seide –Die kleinen, zarten Füße,Die weichen, feinen Hände,Der Mundrubin, der süße,Der Zauber ohne Ende!Oh, wie mir schweren DrangesDas Herz im Leibe bebt,Wenn sie so leichten GangesAn mir vorüberschwebt!
Es ist ein Wahn zu glauben,daß Unglück den Menschen besser macht.Es hat dies ganz den Sinn,als ob der Rost ein scharfes Messer macht,der Schmutz die Reinlichkeit befördert,der Schlamm ein klar´ Gewässer macht.
Sammle dich zu jeglichem Geschäfte,Nie zersplittre deine Kräfte!Teilnahmsvoll erschließe Herz und Sinn,Daß du freundlich andern dich verbindest –Doch nur da gib dich ganz hin,Wo du ganz dich wiederfindest.
Ein treu Gedenken, lieb Erinnern,Das ist die herrlichste der Gaben,Die wir von Gott empfangen haben – Das ist der goldne Zauberring,Der auferstehen macht im Innern,Was uns nach außen unterging.
Es hat einmal ein Tor gesagt, Daß der Mensch zum Leiden geboren worden; Seitdem ist dies – Gott sei´s geklagt! – Der Spruch aller gläubigen Toren worden. Und weil die Menge aus Toren besteht, Ist die Lust im Lande verschworen worden, Es ist der Blick des Volkes kurz Und lang sind seine Ohren worden.