Eine schwarze Katze kauert vor meiner Tür,Eine kleine, schwarze, kurzgeschorene Katze;Ich komme nach Hause, und mit einem Satze,Wie ich aufschließe, springt sie herein zu mir.Was will die kleine, schwarze Katze bei mir?Wär es ein Hündchen, ich wüßte es zu verstehen;Ein Frauenhündchen, ich weiß damit umzugehen.Die Katze ist mir ein völlig fremdes TierSie ist die Seele von meinem SpiritusFamiliaris. Er hat sich umgebrungen.Die schwarze Katze kommt zu mir hereingesprungen,Weil sie doch irgendwo übernachten muß.
Ich hab meine Tante geschlachtet,Meine Tante war alt und schwach;Ich hatte bei ihr übernachtetUnd grub in den Kisten-Kasten nach.Da fand ich goldene Haufen,Fand auch an Papieren gar vielUnd hörte die alte Tante schnaufenOhn Mitleid und Zartgefühl.Was nutzt es, daß sie sich noch härme –Nacht war es rings um mich her –Ich stieß ihr den Dolch in die Därme,Die Tante schnaufte nicht mehr.Das Geld war schwer zu tragen,Viel schwerer die Tante noch.Ich faßte sie bebend am KragenUnd stieß sie ins tiefe Kellerloch. –Ich hab meine Tante geschlachtet,Meine Tante war alt und schwach;Ihr aber, o Richter, ihr trachtetMeiner blühenden Jugend-Jugend nach.
Die Tage verblassen, die Stunden zergehn,Die Waffen rasten und rosten;Ich bin von vorn und von hinten besehnEin armer verlorener Posten. Es kreisen die Dohlen, es kriecht das Gewürm,Die Menschen hassen und lieben;Ich bin wie ein alter RegenschirmIn Gedanken stehengeblieben. Staub deckt meine Falten, es wackelt der Knauf,Es wankt das Skelett unterm Knaufe;Ich wollte, des Schicksals Hand spannte mich aufUnd hielte mich unter die Traufe.
Enttäuschung Trübe Stunden schleichen sachte Durch die stille Seele mir; Glück, das ich zu haschen dachte, Wie so ferne bin ich dir! Mühsam schleppt sich meine Feder Über ein zerknicktes Blatt, Leis bewimmernd, was ein jeder Einmal zu verschmerzen hat. Wenn den alten Mut ich fände, Fänd ich auch die alte Kraft - Ach, die wundgestraften Hände Sind auf lange Zeit erschlafft.
Es war einmal ein Bäcker,Der prunkte mit seinem Wanst,Wie du ihn kühn und keckerDir schwerlich träumen kannst.Er hat zum Weibe genommenEin würdiges Gegenstück;Doch sie konnten zusammen nicht kommenSie waren viel zu dick.
Oftmals habe ich nachts im BetteSchon gegrübelt hin und her,Was es denn geschadet hätte,Wenn mein Ich ein andrer wär.Höhnisch raunten meine ZweifelMir die tolle Antwort zu:Nichts geschadet, dummer Teufel,Denn der andre wärest du!Hilflos wälzt ich mich im BetteUnd entrang mir dies Gedicht,Rasselnd mit der Sklavenkette,Die kein Denker je zerbricht.
Willkommen, schöne SchäferinIn deinem leichten Kleide,Mit deinem leichten frohen Sinn,Willkommen auf der Weide. Sieh, wie so klar mein Bächlein fließt,Zu tränken deine Herde!Komm setz dich, wenn du müde bist,Zu mir auf die grüne Erde. Und trübt sich der Sonne goldiger Schein,Und fällt ein kühlender Regen,Dann ist mein Mantel nicht zu klein,Wollen beide darunter uns legen.
Die Sinnlichkeit gibt mir Abschiedsfest;Das sind kuriose Gestalten,In Binden gewickelt, in Schienen gepreßt,Und kaum mehr festzuhalten.Die strahlende Nacktheit such ich so bang,Es fehlt ihr wohl an Vertrauen.Ich hab sie bei gellendem BecherklangZu häufig zusammen gehauen.Und ist erst das Seelenleben entweibt,Dann sind sämtliche Lampen erloschen.Für das, was für mich dann noch übrigbleibt,Dafür gebe ich nicht einen Groschen.
Rosetta behauptet, die LiebeSei lediglich Schweinerei,Die man nur deshalb betriebe,Weil einem so wohl dabei. Daß Menschen an Liebe gestorben,Das sei nicht schwer zu verstehn.Sie hätten sich eben verdorben,Wie´s öfter pflegt zu geschehn. Sie selber nähme das peinlich,Denn ein verliebtes Schwein,Das müsse auswendig so reinlichWie ein Engel inwendig sein.