Eine schwarze Katze kauert vor meiner Tür,Eine kleine, schwarze, kurzgeschorene Katze;Ich komme nach Hause, und mit einem Satze,Wie ich aufschließe, springt sie herein zu mir.Was will die kleine, schwarze Katze bei mir?Wär es ein Hündchen, ich wüßte es zu verstehen;Ein Frauenhündchen, ich weiß damit umzugehen.Die Katze ist mir ein völlig fremdes TierSie ist die Seele von meinem SpiritusFamiliaris. Er hat sich umgebrungen.Die schwarze Katze kommt zu mir hereingesprungen,Weil sie doch irgendwo übernachten muß.
Greife wacker nach der Sünde;Aus der Sünde wächst Genuß.Ach, du gleichest einem Kinde,Dem man alles zeigen muß. Meide nicht die ird´schen Schätze:Wo sie liegen, nimm sie mit.Hat die Welt doch nur Gesetze,Daß man sie mit Füßen tritt. Glücklich, wer geschickt und heiterÜber frische Gräber hopst.Tanzend auf der GalgenleiterHat sich keiner noch gemopst.
In Mezzodur war ein Lehrer,Sigmund Zus war er genannt,Als ein braver Mann geachtet,In der Gegend wohlbekannt. Er war Gatte und auch VaterVon drei Kindern, noch so klein;Leider lebte er nicht glücklich,Denn die Eh´ ward ihm zur Pein. Ein Verdacht regt´ sich im Herzen,Seine Frau sei ungetreu,Daß ein andrer, nicht er selber,Vater seiner Kinder sei. Und von Eifersucht gepeinigtLebte fürder er dem Wahn;Als er sich betrogen glaubte,Reifte leider rasch der Plan. Eines Nachts zwang er die Gattin,Daß sie ein Bekenntnis schrieb,Das er selber ihr diktierteUnd ihr Todesurteil blieb. Als sie drin den Vater nannteIhrer Kinder - ach! o Gott! -Schoß er die drei armen KleinenIn dem Bett mit Kugeln tot. Darauf hat er sie gezwungen,Sich zu legen auf das Bett,Hat sie dann auch umgebrungen,Wie sie ihn auch angefleht. Er legt´ nun selber Hand an sichUnd endete dann fürchterlich. Das Dienstmädchen, das zugegen war,Mußte leuchten mit dem LichtUnd erzählt´s mit Grauen und EntsetzenDem Gericht.
Mein Käthchen fordert zum Lohne Von mir ein Liebesgedicht. Ich sage: Mein Käthchen verschone Mich damit, ich kann das nicht; Ob überhaupt ich dich liebe Das weiß ich nicht so genau; Zwar sagst du ganz richtig, das bliebe Gleichgültig; doch, Käthchen, schau: Wenn ich die Liebe bedichte, Bedicht´ ich sie immer vorher, Denn wenn vorbei die Geschichte, Wird mir das Dichten zu schwer.
Laß uns mit dem Feuer spielen,mit dem tollen Liebesfeuer;Laß uns in den Tiefen wühlen,drin die grausen Ungeheuer:Menschenherzen wilde Bestien,Schlangen, Schakal und Hyänen,die den Leichnam noch beläst´genmit den gier´gen Schneidezähnen.Laß uns das Getier versammeln,laß es stacheln uns und hetzen,und die Tore fest verrammelnund uns königlich ergötzen.
Die Tage verblassen, die Stunden zergehn,Die Waffen rasten und rosten;Ich bin von vorn und von hinten besehnEin armer verlorener Posten. Es kreisen die Dohlen, es kriecht das Gewürm,Die Menschen hassen und lieben;Ich bin wie ein alter RegenschirmIn Gedanken stehengeblieben. Staub deckt meine Falten, es wackelt der Knauf,Es wankt das Skelett unterm Knaufe;Ich wollte, des Schicksals Hand spannte mich aufUnd hielte mich unter die Traufe.
Reicht mir in der Todesstunde Nicht in Gnaden den Pokal! Von des Weibes heißem Munde Laßt mich trinken noch einmal! Mögt ihr sinnlos euch berauschen, Wenn mein Blut zerrinnt im Sand. Meinen Kuß mag sie nicht tauschen. Nicht für Brot aus Henkershand. Einen Sohn wird sie gebären, Dem mein Kreuz im Herzen steht, Der für seiner Mutter Zähren Eurer Kinder Häupter mäht.
Ich liebe nicht den HundetrabAlltäglichen Verkehres;Ich liebe das wogende Auf und AbDes tosenden Weltenmeeres. Ich liebe die Liebe, die ernste Kunst,Urewige Wissenschaft ist,Die Liebe, die heilige Himmelsgunst,Die irdische Riesenkraft ist. Mein ganzes Innre erfülle der MannMit Wucht und mit seelischer Größe.Aufjauchzend vor Stolz enthüll´ ich ihm dann,Aufjauchzend vor Glück meine Blöße.
Der Tod kommt bald und sicher,Hält stets sich in der Näh´.Er ist ein fürchterlicherTröster im Erdenweh. Ich hasse ihn nicht aus Liebe,Ich liebe ihn heiß aus Haß.Wenn man unsterblich bliebe,Wie grauenvoll wäre das! Des Fressens und WeitergebensUrewige WiederkehrAls höchsten Ertrag des LebensErtrag´ ich nicht länger mehr.