Ich liebe nicht den HundetrabAlltäglichen Verkehres;Ich liebe das wogende Auf und AbDes tosenden Weltenmeeres. Ich liebe die Liebe, die ernste Kunst,Urewige Wissenschaft ist,Die Liebe, die heilige Himmelsgunst,Die irdische Riesenkraft ist. Mein ganzes Innre erfülle der MannMit Wucht und mit seelischer Größe.Aufjauchzend vor Stolz enthüll´ ich ihm dann,Aufjauchzend vor Glück meine Blöße.
Alle, die tot auf dem Schlachtfeld liegen,Hatten ein Leben nur zu verlieren,Und doch ist es stets wieder ein Vergnügen,Europas Grenzen zu korrigieren.Der Diplomat brummt verächtlich: Ach!Die Menschen? Die wachsen schnell wieder nach.
Enttäuschung Trübe Stunden schleichen sachte Durch die stille Seele mir; Glück, das ich zu haschen dachte, Wie so ferne bin ich dir! Mühsam schleppt sich meine Feder Über ein zerknicktes Blatt, Leis bewimmernd, was ein jeder Einmal zu verschmerzen hat. Wenn den alten Mut ich fände, Fänd ich auch die alte Kraft - Ach, die wundgestraften Hände Sind auf lange Zeit erschlafft.
Wenn dir ein Schaden am Leibe frißt,Jammre nicht, sondern handle;Und wenn du glücklich gewesen bist,Nimm dein Bett und wandle.Ärgert dein Aug dich, so reiß es aus,Sonst ärgert es dich an beiden;Und keift dir ein schlimmes Weib zu Haus,So geh und lasse dich scheiden. Und wird dir das Beten und Fasten zu dumm,Richte, schlichte, verzichte;Und haranguiere das PublikumNicht erst durch Weltschmerzgedichte.
Ich soll ihn lassenUnd kann´s nicht fassen;Und du, mein Herz,Du darfst es wagen,Noch fort zu schlagenBei solchem Schmerz?
Die Tage verblassen, die Stunden zergehn,Die Waffen rasten und rosten;Ich bin von vorn und von hinten besehnEin armer verlorener Posten. Es kreisen die Dohlen, es kriecht das Gewürm,Die Menschen hassen und lieben;Ich bin wie ein alter RegenschirmIn Gedanken stehengeblieben. Staub deckt meine Falten, es wackelt der Knauf,Es wankt das Skelett unterm Knaufe;Ich wollte, des Schicksals Hand spannte mich aufUnd hielte mich unter die Traufe.
In Mezzodur war ein Lehrer,Sigmund Zus war er genannt,Als ein braver Mann geachtet,In der Gegend wohlbekannt. Er war Gatte und auch VaterVon drei Kindern, noch so klein;Leider lebte er nicht glücklich,Denn die Eh´ ward ihm zur Pein. Ein Verdacht regt´ sich im Herzen,Seine Frau sei ungetreu,Daß ein andrer, nicht er selber,Vater seiner Kinder sei. Und von Eifersucht gepeinigtLebte fürder er dem Wahn;Als er sich betrogen glaubte,Reifte leider rasch der Plan. Eines Nachts zwang er die Gattin,Daß sie ein Bekenntnis schrieb,Das er selber ihr diktierteUnd ihr Todesurteil blieb. Als sie drin den Vater nannteIhrer Kinder - ach! o Gott! -Schoß er die drei armen KleinenIn dem Bett mit Kugeln tot. Darauf hat er sie gezwungen,Sich zu legen auf das Bett,Hat sie dann auch umgebrungen,Wie sie ihn auch angefleht. Er legt´ nun selber Hand an sichUnd endete dann fürchterlich. Das Dienstmädchen, das zugegen war,Mußte leuchten mit dem LichtUnd erzählt´s mit Grauen und EntsetzenDem Gericht.
Nicht einmal ein Gedicht gelingt mir mehr,Geschweige denn ein Mensch. Mein Hirn ist leer,Und meine Eingeweide sind so trocken,Daß meine Dünste keine Kuh mehr locken.´s ist leichter, einen Menschen machen alsEin Klappenhorn; der Mensch braucht jedenfallsWeit wen´ger Zeit, damit er richtig sitze;Jedoch erheischt ein Klapphornvers mehr Grütze.Ein Seitenblick, des Bettes Planke kracht,Das Weib seufzt auf, dann ist ein Mensch gemacht.Um ein Gedicht auch kindlich nur zu stammeln,Muß man oft stundenlang mit Muse rammeln.Was besser ist? – Die Antwort wird mir schwer.Ich mache weder Kind noch Klapphorn mehr.Verzweifelt schlepp ich meines Lebens Bürde -Es fehlte nur noch, daß ich schwanger würde.
Dein Schaffen war wie Gold so echt,Solang du Modekram geschaffen.Du gabst dem menschlichen GeschlechtUnrechten Plunder zu begaffen.Doch seit ein reineres IdolDein ruhmbedürftig Herz begeistert,Wie ward dein Schaffen falsch und hohl,Aus eitel Phrasenschwulst gekleistert.