Efeu und ein zärtlich Gemüt,heftet sich an und grünt und blüht,kann es weder Stamm noch Mauerfinden, es muß verdorren,es muß verschwinden.
Im Felde schleich´ ich still und wild, Gespannt mein Feuerrohr. Da schwebt so licht dein liebes Bild, Dein süßes Bild mir vor. Du wandelst jetzt wohl still und mild Durch Feld und liebes Tal, Und ach, mein schnell verrauschend Bild, Stellt sich dir´s nicht einmal? Des Menschen, der die Welt durchstreift Voll Unmut und Verdruß, Nach Osten und nach Westen schweift, Weil er dich lassen muß. Mir ist es, denk ich nur an dich, Als in den Mond zu seh´n; Ein stiller Friede kommt auf mich, Weiß nicht, wie mir geschehn
Ein Blumenglöckchen Vom Boden hervor War früh gesprosset In lieblichem Flor; Da kam ein Bienchen Und naschte fein - Die müssen wohl beide Für einander sein.
Ein edler Mensch kann einem engen KreiseNicht seine Bildung danken. VaterlandUnd Welt muß auf ihn wirken. Ruhm und TadelMuß er ertragen lernen. Sich und andereWird er gezwungen, recht zu kennen. IhnWiegt nicht die Einsamkeit mehr schmeichelnd ein.Es will der Feind, – es darf der Freund nicht schonen.Dann übt der Jüngling streitend seine Kräfte,Fühlt, was er ist und fühlt sich bald ein Mann.
Mit dem Vogel sind geflogenseine Kinder über´s Meer.Droben ward der Himmel trüber,drunten brausten Sturmeswogen,und die Kinder klagten sehr:Ach, wie kommen wir hinüber?Nirgends will ein Land uns winken,und die müden Schwingen sinken.-Aber ihre Mutter sagt:Kinder, bleibet unverzagt!Fühlt ihr nicht im tiefsten Innenunaufhaltsam einen Zug,neuen Frühling zu gewinnen?Auf, in jenem ist kein Trug!Der die Sehnsucht hat gegeben,er wird euch hinüberheben,und euch trösten, balde, balde,in dem jungbelaubten Walde.
Ich denke dein, wenn mir der Sonne SchimmerVom Meere strahlt;Ich denke dein, wenn sich des Mondes FlimmerIn Quellen malt.Ich sehe dich, wenn auf dem fernen WegeDer Staub sich hebt;In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen StegeDer Wandrer bebt.Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem RauschenDie Welle steigt.Im stillen Hain, da geh ich oft zu lauschen,Wenn alles schweigt.Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne,Du bist mir nah!Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne,O wärst du da!
Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen Und haben sich, eh man es denkt, gefunden; Der Widerwille ist auch mir verschwunden, Und beide scheinen gleich mich anzuziehen.Es gilt wohl nur ein redliches Bemühen! Und wenn wir erst in abgemeßnen Stunden Mit Geist und Fleiß uns an die Kunst gebunden, Mag frei Natur im Herzen wieder glühen.So ists mit aller Bildung auch beschaffen: Vergebens werden ungebundne Geister Nach der Vollendung reiner Höhe streben.Wer Großes will, muß sich zusammenraffen; In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister, Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben.
Wodurch bewegt er alle Herzen?Wodurch besiegt er jedes Element?Ist es der Einklang nicht, der aus dem Busen dringtUnd in sein Herz die Welt zurückeschlingt?Wo ist der Lehrer, dem man glaubt?Tu, was dir dein kleines Gemüt erlaubt.Wo ich ihn nicht hab,Ist mir das Grab,Die ganze WeltIst mir vergällt.
Verteilet euch nach allen RegionenVon diesem heilgen Schmaus!Begeistert reißt euch durch die nächsten ZonenIns All und füllt es aus! [...]Und bald verlischt ein unbegrenztes StrebenIm selgen Wechselblick.Und so empfangt, mit Dank, das schönste LebenVom All ins All zurück.
Und hättest du den Ozean durchschwommen, Das Grenzenlose dort geschaut, So sähst du dort doch Well auf Welle kommen, Selbst wenn es dir vorm Untergange graut. Du sähst doch etwas. Sähst wohl in der Grüne Gestillter Meere streichende Delphine; Sähst Wolken ziehen, Sonne, Mond und Sterne; Nichts wirst du sehn in ewig leerer Ferne, Den Schritt nicht hören, den du tust, Nichts Festes finden, wo du ruhst.