Von dem Berge zu den Hügeln,Niederab das Tal entlang,Da erklingt es wie von Flügeln,Da bewegt sich´s wie Gesang;Und dem unbedingten TriebeFolget Freude, folget Rat;Und dein Streben, sei´s in Liebe,Und dein Leben sei die Tat. Denn die Bande sind zerrissen,Das Vertrauen ist verletzt;Kann ich sagen, kann ich wissen,Welchem Zufall ausgesetztIch nun scheiden, ich nun wandern,Wie die Witwe trauervoll,Statt dem einen, mit dem andernFort und fort mich wenden soll! Bleibe nicht am Boden heften,Frisch gewagt und frisch hinaus!Kopf und Arm mit heitern Kräften,Überall sind sie zu Haus;Wo wir uns der Sonne freuen,Sind wir jede Sorge los;Daß wir uns in ihr zerstreuen,Darum ist die Welt so groß. Doch was heißt in solchen StundenSich im Fernen umzuschaun?Wer ein heimisch Glück gefunden,Warum sucht er´s dort im Blaun?Glücklich, wer bei uns geblieben,In der Treue sich gefällt!Wo wir trinken, wo wir lieben,Da ist reiche, freie Welt.
Das neue Jahr ist angekommen. Haben wir uns vorgenommen, Euch zu wünschen in der Zeit Glück und Fried und Einigkeit. Soviel Tröpflein in dem Regen, Soviel Glück und soviel Segen Soll Euch Gott der Höchste, geben. Glückseliges neus Jahr! Zwischen dem Alten zwischen dem Neuen, hier uns zu freuen, schenkt uns das Glück. Und das Vergangene heißt mit Vertrauen vorwärts zu schauen, schaun zurück.
Euren Beifall zu gewinnen, Schmückten wir uns diese Nacht, Junge Florentinerinnen Folgten deutschen Hofes Pracht; Tragen wir in braunen Locken Mancher heitern Blume Zier; Seidenfäden, Seidenflocken Spielen ihre Rolle hier. Denn wir halten es verdienstlich, Lobenswürdig ganz und gar, Unsere Blumen, glänzend künstlich, Blühen fort das ganze Jahr. Allerlei gefärbten Schnitzeln Ward symmetrisch recht getan; Mögt ihr Stück für Stück bewitzeln, Doch das Ganze zieht euch an. Niedlich sind wir anzuschauen, Gärtnerinnen und galant; Denn das Naturell der Frauen Ist so nah mit Kunst verwandt.
Vom Vater hab ich die Statur,Des Lebens ernstes Führen,Vom Mütterchen die FrohnaturUnd Lust zu fabulieren.Urahnherr war der Schönsten hold,Das spukt so hin und wieder;Urahnfrau liebte Schmuck und Gold,Das zuckt wohl durch die Glieder.Sind nun die Elemente nichtAus dem Komplex zu trennen,Was ist denn an dem ganzen WichtOriginal zu nennen?
Ihr verblühet, süße Rosen,Meine Liebe trug euch nicht;Blühtet, ach, dem Hoffnungslosen,Dem der Gram die Seele bricht!Jener Tage denk´ ich trauernd,Als ich, Engel, an dir hing,Auf das erste Knöspchen lauerndFrüh zu meinem Garten ging;Alle Blüten, alle FrüchteNoch zu deinen Füßen trug,Und vor deinem AngesichteHoffnung in dem Herzen schlug.Ihr verblühet, süße Rosen,Meine Liebe trug euch nicht;Blühtet, ach, dem Hoffnungslosen,Dem der Gram die Seele bricht!
Wer sich der Einsamkeit ergiebt,Ach! der ist bald allein;Ein jeder lebt, ein jeder liebtUnd läßt ihn seiner Pein.Ja! laßt mich meiner Qual!Und kann ich nur einmalRecht einsam sein,Dann bin ich nicht allein.Es schleicht ein Liebender, lauschend sacht,Ob seine Freundin allein?So überschleicht bei Tag und NachtMich Einsamen die Pein,Mich Einsamen die Qual.Ach, werd´ ich erst einmalEinsam im Grabe sein,Da läßt sie mich allein!
Tadelt man, daß wir uns lieben,Dürfen wir uns nicht betrüben:Tadel ist von keiner Kraft.Andern Dingen mag das gelten;Kein Mißbilligen, kein ScheltenMacht die Liebe tadelhaft.
Fetter grüne, du Laub, am Rebengeländer hiermein Fenster herauf!Gedrängter quellet, Zwillingsbeeren, und reifetschneller und glänzend voller!Euch brütet der Mutter Sonne Scheideblick,euch umsäuselt des holden Himmels fruchtende Fülleeuch kühlet des Mondes freundlicher Zauberhauch,und euch betauen, ach!aus diesen Augen der ewig belebenden Liebevollschwellende Tränen.
Mit fremden Menschen nimmt man sich zusammen,Da merkt man auf, da sucht man seinen ZweckIn ihrer Gunst, damit sie nützen sollen.Allein bei Freunden läßt man sich frei gehen,Man ruht in ihrer Liebe, man erlaubtSich eine Laune; ungezähmter wirktDie Leidenschaft, und so verletzen wirAm ersten die, die wir am zartsten lieben.
Das Wort ist ein Fächer!Zwischen den Stäbenblicken ein Paar schöne Augen hervor.Der Fächer ist nur ein lieblicher Flor;er verdeckt mir zwar das Gesicht,aber das Mädchen verbirgt er nicht,weil das Schönste, was sie besitzt,das Auge mir ins Auge blitzt.