Im Nebel schlummern Tal und Flur;Durch Sturmgebraus und RegenDie tiefaufdonnernde EisenspurSaus´ ich dem Morgen entgegen.Es graut, und fahler Schein erwachtDort über jenen Höhen,Ins Föhrendickicht verkriecht die Nacht –Nur weiter in Lust und in Wehen!Stoß aus, du eherner Koloß,Die weiße Dampfessäule,Trag mich vorüber an Dorf und Schloß,Vorüber in rasender Eile!Doch wie du stampfst und wie du jagst,Vorschleudernd deine Pranken,Stürmischer, als du stürmen magst,Stürmen meine Gedanken.O Heimat, Heimat, weicher Klang,Tönst tief mir in den Ohren!Ein Kind bin ich in meinem DrangUnd gleiche wohl armen Toren.Doch berg´ ich auch in frommer ScheuMein Haupt im Mutterschoße,Menschheit, dir bin ich zum Tode treu,Heilige, Ewige, Große.
Lebenswogen, Kaum verzogen, Was ich ringend je ertrug: Neue wollen Mich umrollen, ´s ist noch lange nicht genug. Schicksalsschmiede, Drin zum Liede Stark der Hammer auf mich schlug: Frische Hitze, Funkenblitze! ´s ist noch lange nicht genug.
Weihnacht, wunderbares Land,Wo die grünen Tannen,Sternenflimmernd rings entbrannt,Jeden Pilger bannen!Glücklich kindlicher GesangSchwebt um heilige Hügel,Schwebt der Heimat Welt entlang,Sehnsucht seine Flügel.Friedestarken Geistes MachtSehnt sich, zu verbünden,Über aller NiedertrachtMuß ein Licht sich zünden.Lebens immergrüner BaumTrägt der Liebe Krone –Und ein milder SternentraumKüßt die starrste Zone.
Heut ging ich müßigDen ganzen Tag,Nun bitter büß´ ichDen Mißertrag.UmhergetriebenIn Markt und Stadt,Und nichts geblieben,Was Tiefe hat.Ein flaches TändelnMit der und der,Ein schwaches PendelnDie Kreuz und Quer.Bei BüchsenschießenUnd BudenschreinEin halb VerdrießenUnd Nichtsgedeihn.Der Schwarm der GrillenSchwirrt stechend um,Mich einzuhüllenMit Summ und Brumm:»Was gingst du müßigDen langen Tag?«Und bitter büß´ ichDen Mißertrag.
»Gebt mir eine Riesenbombe,Und ich will die Welt befrein!«– Narr! Auf deiner HekatombeWird ein neuer RiesenhaufeMorgen nach der roten Taufe:»Cäsar Heil! Heil Mammon!« schreinUnd der »Freiheit« deiner BombeIn den schäumenden Blutkelch spein.
Was melden deine Lieder nurAls über dir der Wipfel WehnUnd deiner Schritte WanderspurIm Weitergehn? Was überraschend dich entzückt,Und hast es hundertmal gesehn,Was deine Hand aus Liebe pflücktIm Weitergehn. Uralte Lust will sich erneun,Im Liede staunend auferstehn –So laß dir goldne Wunder streunIm Weitergehn!
Die Winterwasser rauschen,dem Bache muß ich lauschen,der unterm Brückstein quillt;so rauscht das junge Lebenund will das Schicksal hebenund gurgelt so und schwillt;die Quadern bleiben liegen,das Wasser muß sich schmiegen,und schäumt´s auch noch so wild.