Glaube stehet still erhobenÜberm mächt´gen Wellenklan,Lieset in den Sternen drobenFromm des Schiffleins sichern Gang.Liebe schwellet sanft die Segel,Dämmernd zwischen Tag und NachtSchweifen Paradieses Vögel,Ob der Morgen bald erwacht?Morgen will sich kühn entzünden,Nun wird´s mir auf einmal kund;Hoffnung wird die Heimat findenUnd den stillen Ankergrund.
Wir leben hochbeglückt dahin,Wir hassen, wo gehaßt wird, nicht,Auch wenn der andern Menschen SinnVoll Haß ist, wir, wir hassen nicht.Das Zürnen durch Gelassenheit,Durch Gütigsein die Schlechtigkeit,Den Geiz muß man durch Gebelust besiegenUnd durch Wahrhaftigkeit die Lügen.
Törichte Träume Was verfolgt ihr mich, ihr Träume,will ja gar nichts von euch wissen,schleicht euch ein in meine Kammerund versteckt euch in den Kissen. –Laßt mich endlich doch zufrieden,fort ins Reich der Nachtgespenster;in ein Flortuch sank mein Leben,klopft kein Schatz an Tür und Fenster.Und doch pocht und klopft es immer:lachen möcht ich – und ich weine.Lügenträume! Bin ja morgensbeim Erwachen doch alleine.
Fühlst Du durch die Winternacht Durch der kalten Sternlein Zittern Durch der Eiskristalle Pracht Wie sie flimmern und zersplittern, Fühlst nicht nahen laue Mahnung, Keimen leise Frühlingsahnung? Drunten schläft der Frühlingsmorgen Quillt in gährenden Gewalten Und, ob heute noch verborgen, Sprengt er rings das Eis in Spalten: Und in wirbelnd lauem Wehen Braust er denen, die´s verstehen. Hörst Du aus der Worte Hall, Wie sie kühn und trotzig klettern Und mit jugendlichem Prall Klirrend eine Welt zerschmettern: Hörst Du nicht die leise Mahnung, Warmen Lebensfrühlings Ahnung?
Wenn Menschen auch zugrundegehn,Sie werden neu geboren,Sie bauen Ideale dann,Die in den Wind sie stellen. –Aus jeder Welle, die verrann,Entsteigen neue Wellen.
Droben schmettert ein greller Stein Nacht grant Glas Die Zeiten stehn Ich Steine. Weit Glast Du!
Ich wachse langsam.Meine Zeitist eine lange Geduldigkeit.An allem wuchs ich, was mir ward,Kein Reif zu jäh, kein Frost zu hart.Ich wachs am Dunkel, daraus ich stieg,ich wachs am Licht, darin ich mich wieg.Ich wachs am Wurm, der an mir nagt,ich wachs am Sturm, der durch mich jagt.Veredelnd zwing ich jede Kraft,hinauf zu dehnen meinen Schaft.Ich dulde Blitz und Glut und Guß,ich weiß nur, daß ich wachsen muß.Und schau ich hoch auf diese Welt,und kommt die Stunde, die mich fällt:schmück Tempel ich und Paradiesdes Gottes, der mich wachsen ließ.
Ecce homo Ja! Ich weiß woher ich stamme,ungesättigt gleich der Flamme,glühe und verzehr ich mich.Licht wird alles was ich fasse,Kohle alles was ich lasse,Flamme bin ich sicherlich.
Ich hab doch nichts so liebwie dich, mein Mütterlein,es müßte denn der liebe Gottim Himmel droben sein.Den lieb ich, weil er dich mir gabund weil er mir erhältdas allerbeste Mütterleinauf weiter, weiter Welt.
Ich bin das Gestern,das Heute und das Morgen,und ich habe die Macht,auch ein zweites mal geboren zu werden.Ich bin die göttliche, verborgene Seele,die die Götter schuf und die Bewohner der Tiefe,des Ortes der Toten und des Himmels versorgt ....Huldige dem Herrn des Schreines,der im Zentrum der Erde steht.Er bin ich, und ich bin er!