Einsam bin ich und alleinedenn es schwebt so süß und mildum mich her im Mondenscheinedein geliebtes treues Bild.Was ich denke was ich treibezwischen Freude, Lust und Schmerz,wo ich wandle, wo ich bleibe,ewig ist bei dir mein Herz.Unerreichbar wie die Sterne,wonneblinkend wie ihr Glanzbist du nah, doch, auch, so ferne,füllest mir die Seele ganz.
Wie tönt an Frühlingstagenso schwermutreich und holdder Amsel lautes Schlagenins stille Abendgold. Es schimmert an den Zweigenein zartverhülltes Grün,die jungen Säfte steigenund es beginnt zu blühn. Doch nicht mit Jubeltönenbegrüßt die Amsel nundie Tage, jene schönen,die in der Zukunft ruhn. Es klingt wie Leides Ahnung,sie singt im schwarzen Kleidschon jetzt die trübe Mahnung:wie kurz die schöne Zeit.
Ich lauscht´ dem Fink im grünen Haag,Das hat mich so bethöret.Ach, hätt´ ich auf den lust´gen SchlagDes Kecken nicht gehöret!Er sang so süß von Lieb´ und Glück,Vom Küssen mir ins Ohr –Vom Scheiden kam im ganzen StückKein Sterbenswörtchen vor.
Wenn ihr suchet ohne Wanken,was das Leben kann erfrischen,bleiben jung auch die Gedanken,weil sie ewig jung nur zwischenHoffen und Erfüllen schwanken.
Der Tod steht schon am Orte,Wo sich ein Leben regt.Der Tod steht an der Pforte,Wo man zu Grabe trägt.Er geht im LeidgefolgeUngesehen mit,Wie er dabei gewesenIm Leben Schritt für Schritt.Zum König wie zum BettlerSagt er sein letztes DuUnd schließt mit stummen HändenDie dunkle Pforte zu.Und geht mit uns nachhauseUnd ißt das AbendbrotUnd schweigt und weiß doch alles,Der Herr der Welt, der Tod.
Huschende Fledermäuse.Zum Trocknen aufgehängte KleiderSchatten dunkler Wolken
Du rechte Morgensonne meines Lebens,O leuchte mir denn heute nicht vergebens,Sei du mein Licht, wenn ich im Dunkeln steh´,Umleuchte mich mit Heil und Glanz und Wonne,Daß ich mit Freuden in die AbendsonneAm Ende meiner Erdenwallfahrt seh´.
Tag meines Lebens! die Sonne sinkt. Schon steht die glatte Flut vergüldet. Warm atmet der Fels: schlief wohl zu Mittag das Glück auf ihm seinen Mittagsschlaf? – In grünen Lichtern spielt Glück noch der braune Abgrund herauf. Tag meines Lebens! gen Abend gehts! Schon glüht dein Auge halbgebrochen, schon quillt deines Taus Tränengeträufel, schon läuft still über weiße Meere deiner Liebe Purpur, deine letzte zögernde Seligkeit.
Klagt, Mädchen, klagt nicht Ach und Weh,Kein Mann bewahrt die Treue;Am Ufer halb, halb schon zur SeeReizt, lockt sie nur das Neue!Weint keine Trän und laßt sie gehn,Seid froh und guter Dinge,Daß statt der Klag und dem GestöhnJuchheissassa erklinge.Singt nicht Balladen trüb und bleich,In Trauermelodien:Der Männer Trug war immer gleich,Seitdem die Schwalben ziehen!Weint keine Trän und laßt sie gehn,Seid froh und guter Dinge,Daß statt der Klag und dem GestöhnJuchheissassa erklinge.
Verhaßt ist mir das Folgen und das Führen.Gehorchen? Nein! Und aber nein – Regieren!Wer sich nicht schrecklich ist, macht niemand Schrecken:Und nur wer Schrecken macht, kann andre führen.Verhaßt ist mirs schon, selber mich zu führen!Ich liebe es, gleich Wald- und Meerestieren,mich für ein gutes Weilchen zu verlieren,in holder Irrnis grüblerisch zu hocken,von ferne her mich endlich heimzulocken,mich selber zu mir selber – zu verführen.