Es läuft der FrühlingswindDuch kahle Alleen,Seltsame Dinge sindIn seinem Wehn.Er hat sich gewiegt,Wo Weinen war,Und hat sich geschmiegtIn zerrüttetes Haar.Er schüttelte niederAkazienblütenUnd kühlte die Glieder,Die atmend glühten.Lippen im LachenHat er berührt,Die weichen und wachenFluren durchspürt.Er glitt durch die FlöteAls schluchzender Schrei,An dämmernder RöteFlog er vorbei.Er flog mit SchweigenDurch flüsternde ZimmerUnd löschte im NeigenDer Ampel Schimmer.Es läuft der FrühlingswindDurch kahle Alleen,Seltsame Dinge sindIn seinem Wehn.Durch die glattenKahlen AlleenTreibt sein WehnBlasse Schatten.Und den Duft,Den er gebracht,Von wo er gekommenSeit gestern Nacht.
Du gabst mir deinen kleinen, weichen Leib,Du lagst so opfernd still.In deinem Leibe müssen Lippen ruhn,Die sehnen sich, mir wohlzutunUnd mein Geschlecht zu küssen.
Wenn ihr suchet ohne Wanken,was das Leben kann erfrischen,bleiben jung auch die Gedanken,weil sie ewig jung nur zwischenHoffen und Erfüllen schwanken.
Einsam bin ich und alleinedenn es schwebt so süß und mildum mich her im Mondenscheinedein geliebtes treues Bild.Was ich denke was ich treibezwischen Freude, Lust und Schmerz,wo ich wandle, wo ich bleibe,ewig ist bei dir mein Herz.Unerreichbar wie die Sterne,wonneblinkend wie ihr Glanzbist du nah, doch, auch, so ferne,füllest mir die Seele ganz.
Glaube stehet still erhobenÜberm mächt´gen Wellenklan,Lieset in den Sternen drobenFromm des Schiffleins sichern Gang.Liebe schwellet sanft die Segel,Dämmernd zwischen Tag und NachtSchweifen Paradieses Vögel,Ob der Morgen bald erwacht?Morgen will sich kühn entzünden,Nun wird´s mir auf einmal kund;Hoffnung wird die Heimat findenUnd den stillen Ankergrund.
Tag meines Lebens! die Sonne sinkt. Schon steht die glatte Flut vergüldet. Warm atmet der Fels: schlief wohl zu Mittag das Glück auf ihm seinen Mittagsschlaf? – In grünen Lichtern spielt Glück noch der braune Abgrund herauf. Tag meines Lebens! gen Abend gehts! Schon glüht dein Auge halbgebrochen, schon quillt deines Taus Tränengeträufel, schon läuft still über weiße Meere deiner Liebe Purpur, deine letzte zögernde Seligkeit.
Wenn ein jederSeine Feder,Eh´ er schriebe,Taucht´ in Liebe –Engel müßten sich drängenZu den Botengängen.
Wir leben hochbeglückt dahin,Wir hassen, wo gehaßt wird, nicht,Auch wenn der andern Menschen SinnVoll Haß ist, wir, wir hassen nicht.Das Zürnen durch Gelassenheit,Durch Gütigsein die Schlechtigkeit,Den Geiz muß man durch Gebelust besiegenUnd durch Wahrhaftigkeit die Lügen.
TücherWinkenFlatternKnattern.Winde klatschen.Dein Lachen weht.Greifen FassenBalgen ZwingenKußUmfangenSinkenNichts.
Wer freudig stets und ohne Zwang das Rechte tutErntet Heil und Segen,Und nimmermehr wird er elend enden;Wer aber frech alle Schranken übertrittUnd Recht und Unrecht frevelnd durcheinander mengt,Der wird noch lernen, seines SchiffesSegel zu streichen, wenn der SturmHeult und die Masten splittern!Im wilden Kampf ruft er dann um Hilfe wohl,Aber niemand hört ihn;Es lacht der Gott seines heiligen RingensUnd sieht den Mann, der so sicher sich gewähnt,Ins Wellengrab gezogen, elend untergehn.So sinkt er unbeweint und spurlos,Denn es zerschellt sein LebensglückEndlich am Fels des Rechtes.